Wenn man von den Kosten für Ökostrom spricht, muss man zwei Dinge unterscheiden: zum einen den Preis, den man als Haushalt für ein Stromangebot eines Ökostromlieferanten bezahlt, zum anderen die Kosten, die der Ausbau der Erzeugungsanlagen von Erneuerbarer Energie verursacht.
Die Preise, die man inzwischen für Ökostromprodukte bezahlt, sind erfreulicherweise recht günstig. Die meisten der günstigsten Angebote im Tarifkalkulator kommen von Ökostromanbietern. Das hat allerdings weniger mit den Erzeugungskosten für Ökostrom zu tun, als vielmehr mit den Einkaufsstrategien der Unternehmen (schauen Sie dazu hier im Video, wie Strompreise entstehen).
Etwas anderes sind die Kosten, die insgesamt für den Neu- und Ausbau von Anlagen zur Energiegewinnung aus Erneuerbaren entstehen. Um das Ziel von bilanziell 100% Energie aus Erneuerbaren bis 2030 zu erreichen, müssen noch große Mengen an Windkraft-, Photovoltaik-, Biomasse- und Wasserkraftanlagen errichtet oder ausgebaut werden. Das macht große Investitionen notwendig. Zu diesem Zweck wird in Österreich Ökostrom aus Windkraft, Biomasse und Photovoltaik gefördert sowie neue Wasserkraftanlagen bis zu einer bestimmten Leistung. Großwasserkraft ist von der Förderung ausgenommen.
In Österreich werden diese Kosten nicht aus dem Staatshaushalt, also über Steuern, finanziert, sondern durch einen Aufschlag auf den Stromrechnungen, den sogenannten Erneuerbaren-Förderkosten. So beteiligen sich alle Verbraucher vom Haushalt bis zur Industrie an der Finanzierung dieser wichtigen Aufgabe. Damit ist auch eine Verursachergerechtigkeit gegeben, da diejenigen, die mehr verbrauchen, auch mehr zur Finanzierung beitragen. Lesen Sie hier mehr über das Erneuerbaren-Fördersystem und hier, wie sich Haushalte unter bestimmten Voraussetzungen von den Erneuerbaren-Förderkosten befreien lassen können.