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E-Control: Zweithöchste Wechselzahlen 2018 seit Liberalisierungsbeginn
Mehr als 331.500 Strom- und Gaskunden suchten sich im Jahr 2018 einen neuen Strom- oder Gaslieferanten – Das ist der zweithöchste Wert seit der Liberalisierung 2001
Wien (8. Februar 2019) – 331.500 Strom- und Gaskundinnen und -kunden – sowohl Haushalte als auch Unternehmen – haben im Jahr 2018 ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt, was aus der neuen Marktstatistik der Energieregulierungsbehörde E-Control hervorgeht. „Die Wechselzahlen 2018 sind zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, haben aber trotzdem den zweithöchsten Wert seit Liberalisierungsbeginn erreicht. Übertroffen wurde das vergangene Jahr nur vom Jahr 2017, als sich 343.000 Kundinnen und Kunden einen neuen Strom- und Gaslieferanten gesucht haben.“, zeigt sich der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, von den aktuell vorliegenden Zahlen erfreut.
Bei Strom lag die Zahl der Wechsler bei knapp 250.000 (darunter etwa 210.000 Haushalte), bei Gas erhöhten sich die Wechsler um mehr als 2.100 auf insgesamt etwas mehr als 82.500 (darunter etwa 77.700 Haushalte). Die Wechselraten betrugen bei Strom 2018 somit 4,1 Prozent und bei Gas 6,1 Prozent.
Die höchsten Wechselraten wurden bisher im Jahr 2017 erreicht, als sich mehr als 343.000 Strom- und Gaskundinnen und -kunden einen neuen Lieferanten suchten (262.600 Strom- und 80.400 Gaswechsler)
Winterzeit: Höchststand beim Energieverbrauch
Mit dem Februar wird der Höhepunkt der Heizsaison erreicht. Damit steigt auch die Kostenbelastung für die Haushalte in den eigenen vier Wänden. Gerade zu dieser Jahreszeit gilt es, rational mit Energie umzugehen, damit die Energiekosten nicht zu einer großen Belastung für die Haushaltskassa werden. „Umso mehr kann man sich einfache Energiesparmaßnahmen zu Herzen nehmen. Sollten größere Effizienzmaßnahmen wie Sanierung oder Fenstertausch geplant sein, dann wäre jetzt auch der richtige Zeitpunkt, um mit den konkreten Planungen zu beginnen.“, empfiehlt der Vorstand der E-Control, Andreas Eigenbauer.
Abseits der Energiekosten hat der heurige Winter aber auch einmal mehr die Themen Infrastruktur und Versorgungssicherheit in den Vordergrund gerückt. Die lang anhaltenden und intensiven Schneefälle haben zu Problemen bei der Energieversorgung geführt. Umso mehr zeigt sich dabei, wie wichtig Investitionen in eine nachhaltige Versorgungssicherheit sind.“, sagt Eigenbauer.
Oberösterreicher wechselten Strom- und Gaslieferanten am häufigsten
Am häufigsten wechselten ihren Strom- und Gaslieferanten im vergangenen Jahr im Verhältnis zur Kundenanzahl die Oberösterreicher mit Wechselraten von 5,9 Prozent bei Strom und 8,6 Prozent bei Gas (knapp 60.400 Strom- und knapp 12.500 Gaswechsler). Die Kundinnen und Kunden in Oberösterreich zählen damit zum wiederholten Male zu den Wechselkaisern. Auf Platz zwei folgten die Kärntner mit 5,5 Prozent Wechselrate bei Strom und 8,4 Prozent bei Gas (knapp 21.600 Strom- und knapp 1.200 Gaswechsler). Rang drei erreichten die Wiener Stromkunden mit einer Wechselrate von 4,9 Prozent (knapp 75.700 Wechsler) und die Gaskunden aus Niederösterreich mit einer Wechselrate von 6,5 Prozent (19.100 Wechsler),
Am seltensten wechselten – wie auch im Vorjahr - die Vorarlberger ihre Strom- oder Gasanbieter, dort lagen die Wechselraten bei 1,4 Prozent bei Strom und 2,3 Prozent bei Gas.
Geld durch Anbieterwechsel sparen
Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden spart sich mit dem Wechsel vom angestammten Versorger zum günstigsten Anbieter (Stichtag 4. Februar 2019) im ersten Jahr zwischen 125 Euro inklusive Neukundenrabatt in Vorarlberg und 220 Euro in Oberösterreich und Linz. Ohne Neukundenrabatt liegt die Ersparnis immer noch zwischen 50 Euro in Vorarlberg und 145 Euro in Oberösterreich und Linz. Wer mit Gas heizt oder kocht, kann aufgrund des höheren Verbrauchs (im Schnitt 15.000 Kilowattstunden bei einem Durchschnittshaushalt) bei einem Wechsel noch mehr sparen als bei Strom. Ein Gaslieferantenwechsel spart zwischen 280 Euro inklusive Neukundenrabatt in Tirol und etwa 650 Euro in Klagenfurt bzw. ohne Neukundenrabatt knapp 100 Euro in Tirol und 210 Euro ebenfalls in Klagenfurt. „Gerade in Zeiten steigender Energiepreise zahlt sich ein Vergleich besonders aus. Am einfachsten geht dies mit dem Tarifkalkulator der E-Control.“, empfiehlt Wolfgang Urbantschitsch.
Gewechselt wird nur der Lieferant, Netzbetreiber bleibt
Der Wechsel selbst geht schnell und unkompliziert und kann bei den meisten Lieferanten mittlerweile bequem online erledigt werden. Ihren günstigsten Lieferanten für Strom und Gas finden Konsumenten online mit dem Tarifkalkulator der E-Control (www.e-control.at/tarifkalkulator). Mit einem einfachen Klick kann man sich die Ersparnis mit und ohne einmaligen Neukundenrabatt anzeigen lassen. Für den Wechsel genügt das Ausfüllen eines Formulars beim neuen Lieferanten. Den Rest erledigt der neue Lieferant. Gewechselt wird nur der Lieferant, der Netzbetreiber bleibt abhängig vom Wohnort immer derselbe. Der Wechsel ist kostenlos, Strom- und Gaszähler sowie alle Leitungen bleiben unverändert bestehen. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich telefonisch an die Energie-Hotline der E-Control wenden (0810 10 25 54 zum Tarif von 0,044 Euro/Minute).
Tarifkalkulator der E-Control für Strom und Gas: www.e-control.at/tarifkalkulator
Details zu den Anbieterwechselzahlen: Strom: www.e-control.at/statistik/strom/marktstatistik/verbraucherverhalten_versorgerwechsel
Gas: www.e-control.at/statistik/gas/marktstatistik/verbraucherverhalten_versorgerwechsel