Zurück E-Control: Gasverbrauch im ersten Halbjahr gestiegen
Österreich verbrauchte heuer im ersten Halbjahr um 1,8 Prozent mehr Gas, der Stromverbrauch stieg geringfügig – Vorläufige Zahlen des Regulators
Wien (2. September 2016) – In Österreich wurde im ersten Halbjahr 2016 mit
45.145 Gigawattstunden (4.031 Mio.Nm3) um 1,8 Prozent mehr Gas verbraucht als im Vorjahr. Der Stromverbrauch stieg um 0,7 Prozent auf 35.234 Gigawattstunden. Wenn man den heurigen Schalttag berücksichtigt blieb der Stromverbrauch aber nahezu gleich und erhöhte sich nur um fünf Gigawattstunden, während der Gasverbrauch schalttagsbereinigt immer noch und rund500 Gigawattstunden höher war. „Der höhere Gasverbrauch ist vor allem durch den verstärkten Einsatz von Gaskraftwerken zu erklären“, sagt E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch zu den vorläufigen Daten der Strom- und Gasregulierungsbehörde. „Im Gegensatz zum Vorjahr konnte der Stromverbrauchsanstieg dagegen eingedämmt werden. Der Stromverbrauch blieb im ersten Halbjahr schalttagbereinigt beinahe unverändert.“ In der ersten Hälfte des Vorjahres lag der Stromverbrauchszuwachs bei 1,9 Prozent, im gesamten Jahr 2015 waren es 1,5 Prozent.
Weniger Strom im Inland erzeugt
In Österreich erzeugten die heimischen Kraftwerke heuer im ersten Halbjahr um 1,5 Prozent weniger Strom als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die in Österreich erzeugte Strommenge sank damit um 512 Gigawattstunden auf 33.167 Gigawattstunden. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ging um 2,5 Prozent zurück, jene aus Windkraftanlagen um 0,5 Prozent. Wärmekraftwerke erzeugten dagegen um 2,4 Prozent mehr Strom als im Vorjahreshalbjahr, vor allem wegen dem verstärkten Einsatz von Gaskraftwerken, die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken ging weiter zurück.
Erstes Halbjahr: Nettostromimporte um elf Prozent höher
Weniger im Inland erzeugter Strom und ein gleichzeitig höherer Stromverbrauch – das wirkte sich auch auf die Stromhandelsbilanz aus: Im ersten Halbjahr wurde um 4,9 Prozent weniger Strom exportiert, die Stromimporte gingen geringfügig um 0,4 Prozent zurück. Der Importsaldo stieg damit um 441 Gigawattstundenbzw. rund elf Prozent auf 4.237 Gigawattstunden.
Heimischer Gasverbrauch im zweiten Quartal stark gestiegen
Der heimische Gasverbrauch stieg im ersten Halbjahr 2016 nach vorläufigen Zahlen der E-Control um 813 Gigawattstunden auf 45.145 Gigawattstunden (+1,8 Prozent) bzw. 4,031 Milliarden Normkubikmeter. „Während im ersten Quartal der Gasverbrauch leicht zurück ging, gab es von April bis Juni einen starken Anstieg um 6,4 Prozent“, erläutert Urbantschitsch.
Weniger Erdgas in Österreich gefördert, deutlich mehr gespeichert
Im ersten Halbjahr ging die Erdgasförderung in Österreich um 6,7 Prozent bzw. 444 Gigawattstunden auf 6.160 Gigawattstunden zurück.Bedingt vor allem durch eine starke Erhöhung der Netto-Gasimporte wurden österreichischen Gasspeicher stärker befüllt: Die heimischen Gasspeicher waren Ende Juni mit 57.816 Gigawattstunden (5,15 Milliarden Kubikmeter) zu 62,4 Prozent gefüllt. Das war nach 2014 die zweithöchste Erdgasspeichermenge zur Jahresmitte. Die zur Jahresmitte vorrätigen Gasmengen entsprechen mehr als 2/3 der in den letzten 12 Monaten im Inland verbrauchten Gasmengen. Aktuell beträgt der Gasspeicherstand deutlich mehr als 80 % Prozent, ein Wert, der ebenfalls nur 2014 höher war.