Konsumenten-Newsletter

 

Zurück Wie zuverlässig ist unsere Versorgung mit Strom und Gas?

Wie zuverlässig ist unsere Versorgung mit Strom und Gas?

Die durchschnittliche Ausfallsdauer aufgrund ungeplanter Stromausfälle lag bei 32,27 Minuten, jene der ungeplanten Gasausfälle bei 1,44 Minuten. Im Jahr davor hatten wir 24,17 Minuten bei der Strom- und 1,07 Minuten bei der Gasversorgung an ungeplanten Unterbrechungen. Die Zuverlässigkeit der Strom- und Gasversorgung kann aber trotzdem als sehr gut bezeichnet werden.

Grafik 1: Ungeplante kundenbezogene Nichtverfügbarkeit von Strom in Österreich in Minuten (Berechnung nach SAIDI1); Quelle: E-Control

Grafik 1: Ungeplante kundenbezogene Nichtverfügbarkeit von Strom in Österreich in Minuten (Berechnung nach SAIDI1); Quelle: E-Control vergrößern

Grafik 2: Ungeplante kundenbezogene Nichtverfügbarkeit von Gas in Österreich in Minuten, (Berechnung nach SAIDI1); Quelle: E-Control

Grafik 2: Ungeplante kundenbezogene Nichtverfügbarkeit von Gas in Österreich in Minuten, (Berechnung nach SAIDI1); Quelle: E-Control vergrößern

Die durchschnittliche Dauer ungeplanter Ausfälle im Bereich Gas ist immer weit geringer als im Strombereich. Das liegt vor allem daran, dass unterirdisch verbaute Gasleitungen weniger von externen Umwelteinflüssen betroffen sind als Freileitungen bei Strom. Zudem fällt die ungeplante Unterbrechungsdauer in den Wintermonaten deutlich geringer aus als während der Sommerzeit. Wir gehen davon aus, dass im Winter aufgrund der deutlich höheren Gasabhängigkeit der Kund:innen bei Störungen eine noch schnellere Schadensbehebung notwendig ist.

Witterung spielt große Rolle bei der Bewertung

Dabei haben Versorgungsunterbrechungen unterschiedlichste Gründe. Generell werden diese in geplante und ungeplante Ursachen unterteilt. Bei geplanten Unterbrechungen werden die Kund:innen im Vorhinein über eine Abschaltung informiert, zum Beispiel aufgrund geplanter Arbeiten im Versorgungsnetz. Ungeplante Versorgungsunterbrechungen treten in Zusammenhang mit äußeren Einflüssen, Anlagenausfällen oder anderen Störungen auf.

Zu den ungeplanten Ursachen zählen auch regional außergewöhnliche Ereignisse, wie zum Beispiel bei extremen Unwetterlagen, die die Netzbetreiber vor schwierige Aufgaben stellen können. Im Jahr 2023 hat sich gezeigt, dass mit einem Anteil von fast einem Viertel aller Unterbrechungen die regional außergewöhnlichen Ereignisse die häufigste Ausfallsursache darstellten. Vor allem der Süden Österreichs war von regional außergewöhnlichen Ereignissen wie massiver Schneefälle oder extremen Unwettern betroffen.

Atmosphärische Gründe mit waren mit 18% der zweithäufigste Grund, gefolgt von netzbetreiberinternen Ursachen mit etwas mehr als 10%, zu denen z.B. Fehlschaltungen oder der Ausfall von Netzelementen zählen.

Grafik 3: Gründe für ungeplante Versorgungsunterbrechungen Strom; Quelle: E-Control

Grafik 3: Gründe für ungeplante Versorgungsunterbrechungen Strom; Quelle: E-Control vergrößern

Im Gasbereich hat sich gezeigt, dass nur rund 18% der gemeldeten Versorgungsunterbrechungen außerhalb des Verteilernetzes lagen (z.B. eine defekte Gastherme in der Kundenanlage). Unterbrechungen mit Ursache im Verteilernetz teilen sich auf in Ursachen ohne Fremdverschulden zu 35% und gastechnische Anlagen im Verteilernetz zu 37%. Ein vergleichsweiser geringer Anteil entfällt hierbei mit rund 10% auf Ursachen mit Fremdverschulden.

Grafik 4: Gründe für ungeplante Versorgungsunterbrechungen Gas; Quelle: E-Control

Grafik 4: Gründe für ungeplante Versorgungsunterbrechungen Gas; Quelle: E-Control vergrößern

Netzbetreiber als Ansprechpartner für Kund:innen

Im Falle einer Versorgungsunterbrechung ist der jeweilige Netzbetreiber – abhängig vom Netzgebiet – der zu kontaktierende Ansprechpartner für Betroffene. Kund:innen haben die Möglichkeit, sich über Ausfallskennzahlen in ihrem eigenen Netzgebiet zu erkundigen. Die Hauptzuverlässigkeitskennzahlen, SAIDI und ASIDI, für das jeweilige Netzgebiet sind auf der Website des Netzbetreibers zu finden.

Die Ausfall- und Störungsstatistiken Strom und Gas für das Berichtsjahr 2023 sind auf unserer Website zu finden: https://www.e-control.at/ausfall-und-stoerungsstatistik

 

Berechnung der unterschiedlichen Zuverlässigkeitskennzahlen und ihre Bedeutung: Seit 2003 errechnet die E-Control verschiedene Zuverlässigkeitskennzahlen, die zum Teil auch für einen europäischen Vergleich herangezogen werden können. Hierbei spielt besonders der kundengewichtete Indikator SAIDI für den nationalen und internationalen Vergleich eine Rolle. Dieser bezieht sich darauf, wie lange ein Kunde im Durchschnitt keinen Strom bzw. kein Gas hatte. Neben dem SAIDI wird bei Strom unter anderem auch der ASIDI berechnet. Dieser berücksichtigt die ausgefallene Transformatorleistung über die Zeit und stellt einen auf die elektrische Leistung bezogenen Indikator dar. Die genaue Berechnung aller Kennzahlen bzw. die bereits errechneten Zahlen können den jährlich veröffentlichten Berichten der E-Control zur Ausfall- und Störungsstatistik Strom und Gas entnommen werden.