Zurück Hilfe für Konsumenten im Corona-Jahr 2021: Entwicklung Tarifkalkulator und Energie-Hotline
Hilfe für Konsumenten im Corona-Jahr 2021: Entwicklung Tarifkalkulator und Energie-Hotline
Der Tarifkalkulator 2021
Ende 2021 waren insgesamt 162 Strom- und 56 Gasmarken im Tarifkalkulator registriert. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern standen zu diesem Zeitpunkt ca. 4.000 Strom- bzw. Gasprodukte zum Vergleich zur Verfügung, was ein Plus von 15% im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Rund 25% dieser Produkte wurden aktiv am Markt angeboten, d.h., es konnten für diese Produkte neue Lieferverträge abgeschlossen werden. Die restlichen Produkte waren Bestandskundenprodukte, also Produkte, für die laufende Verträge bestehen, die aber potenziellen Neukundinnen und Neukunden nicht mehr angeboten wurden (Sie sind jedoch weiter im Tarifkalkulator enthalten, um Preisvergleiche möglich zu machen).
Abb. 1: Tarifkalkulator Abfragearten (Strom); Quelle: E-Control
Von 1. Jänner 2021 bis 1. Dezember 2021 wurden im Tarifkalkulator insgesamt 592.407 Abfragen durchgeführt. Durch den starken Anstieg der Großhandelspreise in der zweiten Jahreshälfte 2021 kam es ab September zu einer starken Steigerung der Abfragen.
Vier Fünftel aller Abfragen entfielen auf Strom, rund ein Fünftel auf Gas. Bei 15% der Stromabfragen interessierten sich die Nutzerinnen und Nutzer für Angebote mit PV-Überschusseinspeisung, was ein Plus von 33% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Auch die Smart-Meter-Funktionen des Tarifkalkulators wurden verstärkt verwendet; so wurde bei 20,5% der Stromabfragen die Option Smart Meter ausgewählt, was zum Vorjahr beinahe einer Verdreifachung dieser Abfragen entspricht.
Bei der Nutzung der Filtermöglichkeiten, mit denen Abfragen konkretisiert werden können, zeigt sich, dass bei 39% aller Ergebnisse explizit nach Angeboten mit Gesamtrechnung gesucht wurde (etwas weniger als im Vorjahr) und bei der Hälfte der Abfragen nach Produkten mit Preisgarantie (entspricht dem Vorjahreswert). Die Option, die Ergebnisliste auf Produkte mit Strom aus Österreich einzuschränken, wurde in 19% der Fälle genutzt (etwas weniger als im Vorjahr). Ebenfalls ein leichter Rückgang auf 31% konnte bei der Filteroption „Ökostrom“ festgestellt werden.
Die Energie-Hotline 2021
Im Jahr 2021 wurden 5.971 telefonische und 1.776 schriftliche Anfragen und Beschwerden bearbeitet. Das ist ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (insgesamt 68%), aber auch zum Jahr 2019 (48%). Thematisch war besonders das zweite Halbjahr von den Preiserhöhungen auf den Großhandelsmärkten dominiert. Viele Konsumentinnen und Konsumenten wandten sich aufgrund der Ankündigung einer Änderung ihrer Energiepreise oder der Kündigung ihres Liefervertrags an die Energie-Hotline, um sich über alternative Angebote zu informieren.
Auf dem ersten Platz unter den Anfragegründen liegt damit der Tarifkalkulator. Interessant war 2021 dabei, dass die meisten Betroffenen bereits mit dem Prozedere des Lieferantenwechsels vertraut waren und sich hauptsächlich über neue Angebote informieren ließen. Zusätzlich informiert das Team der Energie-Hotline natürlich auch ausführlich über die Rechte der Konsumentinnen und Konsumenten, zum Beispiel in Bezug auf das Recht auf Widerspruch bei einer einseitigen Vertragsveränderung, wie es im Falle einer Preiserhöhung zutrifft. Auch das Thema Rechnung zählte im Jahr 2021 zu den wichtigen Anfragegründen. Darunter fallen zum Beispiel allgemeine Fragen zur Abrechnung oder zur Verbrauchsermittlung oder der Berechnung von Rabatten. Beim Thema Energiepreise spielten, ganz klar, die Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte eine große Rolle, aber es wandten sich im Laufe des Jahres auch sehr viele Überschusseinspeiser an uns, um sich darüber zu informierten, welche Angebote für sie attraktiv sein könnten.
Abb. 2: Tarifkalkulator Filteroptionen (Strom); Quelle: E-Control
Abb. 3: Anfragegründe Energie-Hotline; Quelle: E-Control