Zurück Unsere Bilanz: fünf Jahre am Strom- und Gasmarkt in Österreich
Unsere Bilanz: fünf Jahre am Strom- und Gasmarkt in Österreich
Am 25. März 2016 hat unser Vorstandsduo, Andreas Eigenbauer und Wolfgang Urbantschitsch, seinen Dienst angetreten. Fünf Jahre sind seither vergangen und es ist Zeit, eine Bilanz zu ziehen. Hier geht´s zu den Entwicklungen, die für Konsumentinnen und Konsumenten besonders interessant sind.
Zahlreiche neue Anbieter beleben den Markt
In den letzten fünf Jahren sind für Haushalte viele neue Anbieter sowohl für Strom als auch für Gas hinzugekommen. So haben seit 2016 insgesamt 18 Stromlieferanten und 17 neue Gasanbieter den Wettbewerb am Haushaltskundenmarkt weiter belebt. Diese neuen Anbieter für Gas stammten dabei nahezu zur Hälfte, genau gesagt acht Anbieter, und für Strom zu einem Drittel, also sechs Anbieter, aus Österreich. Aus dem Ausland waren es vor allem deutsche Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit auf den österreichischen Markt ausdehnten, und zwar acht für Gas und neun für Strom. Inzwischen bieten über 155 Lieferanten Strom für Haushalte an, davon knapp 60 österreichweit. Von den rund 50 Gasversorgern für Haushalte sind knapp 30 österreichweit mit ihren Produkten vertreten.
Wechselraten waren auf Höchststand
Die Wechselraten für Haushalte erreichten für Strom und Gas in den letzten fünf Jahren den Höchststand in der „Liberalisierungsgeschichte“. 2018 wurde für Gas mit 6,3% und im Jahr 2017 mit 4,3 % für Strom der Rekordwert erreicht. Oberösterreich ist dabei seit vielen Jahren meistens das Bundesland mit den höchsten Wechselzahlen. Bedingt durch die Pandemie gingen die Wechselzahlen 2020 gegenüber den Vorjahren etwas zurück, was aus unserer Sicht aber auch nicht überraschend war. Letztes Jahr stand bei vielen Konsumentinnen und Konsumenten klarerweise Corona im Mittelpunkt des Interesses. Dabei könnte gerade in diesen Zeiten ein Lieferantenwechsel das Haushaltsbudget sehr einfach entlasten.
Tarifkalkulator rundum erneuert
Unser Tarifkalkulator, der Energiepreisvergleiche für Haushalts- und Kleingewerbekunden ermöglicht, ist das einzige Tool in Österreich, das vollständig und objektiv alle Tarife beinhaltet und anzeigt Nachdem der Tarifkalkulator bereits im Jahr 2001 ins Leben gerufen wurde, war es im Jahr 2017 an der Zeit, diesen vollständig zu erneuern, um den wachsenden Bedürfnissen und Anforderungen des Marktes nachzukommen. So wurde beispielsweise die Möglichkeit geschaffen, zeitvariable Tarife und PV-Produkte abzubilden. Außerdem können seither Smart Meter-Lastprofile hochgeladen werden, um Produkte anzuzeigen, in denen das dynamische Verbrauchsverhalten miteinbezogen wird.
Der Tarifkalkulator enthält mittlerweile 4.000 Produkte von über 200 Stromlieferanten und Gasversorgern. Wurden im Jahr 2016 für einen durchschnittlichen Haushalt bei einer Abfrage für Wien noch 89 Angebote angezeigt, so sind es heuer bereits 147 Angebote für Strom, für Gas hat sich die Produktanzahl beinahe verdreifacht (von 51 auf 135). Erkennbar ist die verstärkte Vermarktung von Produkten mit indexgebundenen Preisänderungen, den sogenannten Floatern. Mittlerweile finden sich im Tarifkalkulator fast 90 derartige Produkte.
Konsumentenservices ausgebaut
Seit dem Jahr 2001 betreiben wir eine Energie-Hotline, um so auch für all jene Konsumentinnen und Konsumenten als Anlaufstelle zu fungieren, die über keinen Internetanschluss verfügen oder sich lieber persönlich beraten lassen möchten. Auch während der Lockdown-Phasen im Jahr 2020 war es uns sehr wichtig, durchgehend für die Konsumentinnen und Konsumenten zur Verfügung zu stehen, sei es mit unserer Schlichtungsstelle, der Hotline oder einfach per Mail. Unsere Energie-Hotline und unsere Schlichtungsstelle helfen im Schnitt rund 10.000 Konsumentinnen und Konsumenten im Jahr. Und wir haben das Angebot auch noch ausgebaut: seit einigen Monaten sind wir auch über WhatsApp erreichbar.
Ladestellenverzeichnis – Österreich ist Vorreiter
2019 wurde ein Ladestellenverzeichnis implementiert und somit ein weiterer Schritt zur Akzeptanz der E-Mobilität in Österreich gesetzt. Mit diesem Ladestellenverzeichnis, das auf www.ladestellen.at öffentlich zugänglich ist, verfügt Österreich damit nun als eines der ersten Länder in der EU über ein flächendeckendes, nationales Ladepunktregister. Und die Zahlen der registrierten Betreiber steigt auch kontinuierlich an. Mit Stand 11. März waren 113 Betreiber registriert, die in Summe rund 3.600 Ladestellen mit knapp 8.000 Ladepunkten gemeldet hatten. Bisher wurden auf dem Ladestellenverzeichnis 35.000 Besuche registriert.
Dr. Wolfgang Urbantschitsch, LL.M. und DI Andreas Eigenbauer
Der aktuelle Tätigkeitsbericht ist auf unserer Homepage hier zu finden.