Zurück Liberalisierung: 28 Milliarden Euro Ersparnis im Energiebereich
Eine Studie der Österreichischen Energieagentur in unserem Auftrag hat die energie- und volkswirtschaftlichen Effekte der Liberalisierung evaluiert. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. Demnach ersparten sich die österreichischen Haushalte durch die Strommarktliberalisierung durchschnittlich 305 Millionen Euro pro Jahr, die Nicht-Haushalte sogar 347 Millionen Euro pro Jahr. [1] Kumuliert bedeutet das eine Ersparnis von über 13 Milliarden Euro seit Beginn der Liberalisierung. Würde man hier noch die Effekte der deutschen Energiewende auf die Großhandelsmärkte dazurechnen, hätten wir noch zusätzliche positive Auswirkungen. Im Gasbereich setzten die Liberalisierungseffekte zwar zeitverzögert ein, jedoch konnten sich die Haushalte hier auch rund 149 Millionen Euro pro Jahr ersparen, die Nicht-Haushalte sogar rund 630 Millionen Euro pro Jahr. Kumuliert sprechen wir hier von noch einmal 15 Milliarden Euro an Ersparnis. Hätte es also die Strom- und Gasmarktliberalisierung nicht gegeben, wären die Strompreise für Haushalte um 13 Prozent, jene für Nicht-Haushalte um 10 Prozent höher. Im Gasbereich müssten die Haushalte ebenfalls um 13 Prozent mehr bezahlen, die Nicht-Haushalte sogar um 30 Prozent mehr.
Eine unserer Hauptaufgaben war und ist es, die Strom- und Gasnetze zu regulieren. Sowohl für die Strom- als auch die Gasnetze gilt, dass wir die angemessenen Kosten der heimischen Netzbetreiber feststellt und durch Schaffung eines marktähnlichen Zustandes – obwohl Monopolbereich – die Effizienzen bei den Netzbetreibern gesteigert haben. Das wiederum kommt den Netzkundinnen und -kunden zugute, die angemessene Preise für die Nutzung des Netzes bezahlen. Und da haben wir für die Kundinnen und Kunden viel erreicht. Insbesondere zu Beginn der Liberalisierung waren hohe Tarifsenkungen möglich, die dann durch die Anreizregulierung verstetigt wurden. Alleine in den ersten Jahren drei Jahren ist es zu Kostensenkungen von mehr als 500 Millionen Euro gekommen.
In Summe werden im Strombereich jährlich rund 2,3 Milliarden Euro für die Netzentgelte auf allen Netzebenen bezahlt.
Im Gasbereich werden jährlich rund 1 Milliarde Euro auf allen Netzebenen bezahlt. Für die Haushalte gab es im Gasnetz in den ersten Jahren der Regulierung ebenfalls sinkende Netzentgelte. Im Gegensatz zum Stromnetz sind diese im Gasbereich aber deutlich volatiler, da sehr stark von den Witterungsbedingungen und vom Einsatz der Gaskraftwerke abhängig.
Nicht nur preislich haben wir in den letzten 20 Jahren positive Effekte gesehen, auch die österreichische Volkswirtschaft hat von der Energiemarktliberalisierung profitiert. So wurden netto in den letzten 20 Jahren rund 10.000 Jobs geschaffen, und das Bruttoinlandsprodukt konnte um 0,4 Prozent gegenüber einem Szenario ohne Energiemarktliberalisierung gesteigert werden.
[1] Quelle: Austrian Energy Agency. Studie zu „Volkswirtschaftliche Effekte der Energiemarktliberalisierung“, September 2021