Die Basis der von den Versorgern in Rechnung gestellten Energiepreise bilden die Großhandelspreise. Früher erfolgte eine Vielzahl der Großhandelsgeschäfte im Gasbereich über bilaterale langfristige Verträge, die über mehrere Jahrzehnte liefen. Mittlerweile wird Gas vermehrt kurzfristig an sog. "Gashubs", sowie an Börsen gehandelt. Somit folgt auch der Importpreisindex vermehrt der Entwicklung an den eigenständigen Gashandelsplätzen, während der Ölpreis eine zunehmend geringere Rolle spielt.
Der Erdgasimportpreis reflektiert die Kosten der Händler bei der Einfuhr von Erdgas nach Österreich. In der nachstehenden Tabelle wird die Entwicklung seit Jänner 2020 dargestellt. Als Basis der Berechnung dienen die im Zuge des Monitorings bei den Händlern erhobenen allokierten Importe und Importpreise. Die allokierten Importe, die durch das österreichische Marktgebiet durchgeleitet werden, werden in der Berechnung nicht berücksichtigt.
Abgesehen von diesem Indikator der Preisentwicklung entwickeln sich in Europa immer liquider werdende Handelsplätze wie Gas-Börsen oder Hubs. Die Preise an diesen Hubs oder Börsen folgen dabei nicht nur dem Ölpreis, sondern ergeben sich, wie bei anderen Waren auch, aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage.
Börsen bieten dabei standardisierte Produkte wie Day-Ahead oder Futures-Produkte an. Bei Futures wird für eine festgelegte Menge Gas zu einem festgelegten Preis in einem festgelegten zukünftigen Zeitraum gekauft oder geliefert. Am Spotmarkt, oder auch Day-Ahead Markt, werden Gasmengen für den darauffolgenden Tag gehandelt.
