Der Einsatz von Smart Metern macht die Ablesung vor Ort überflüssig, da die Zählerdaten automatisch an den Netzbetreiber übermittelt werden. Dabei sind diese Zähler technologisch betrachtet in Wahrheit weder besonders neu oder innovativ, sondern erstmals so preiswert, dass an einen flächendeckenden Einsatz gedacht werden kann.
Diese Entwicklung wurde durch die laufende Kostensenkung bei der Kommunikations- und Computertechnologie möglich. Im Gegensatz zum rein analogen Ferrariszähler besitzt der Smart Meter keine mechanischen Teile mehr und basiert vollständig auf Halbleiter- bzw. Kommunikationstechnologien. Die technische Komplexität dieser Zähler ist aber nur ein Bruchteil jener eines einfachen Mobiltelefons. Smart Meter machen die Ablesung vor Ort überflüssig, da die Zählerdaten fernausgelesen an den Anbieter übermittelt werden. Dabei kann er sowohl Daten empfangen als auch Daten an das Zentralsystem senden.
Darüber hinaus bietet der Smart Meter im Vergleich zu seinem älteren, mechanischen Bruder eine Fülle nützlicher Zusatzfunktionen, die über das bloße Erfassen des Stromverbrauchs hinausgehen. So zum Beispiel unter anderem:
Erfassung und Speicherung von detaillierten Zählwerten (z.B. Viertelstundenwerte über mehrere Tage)
Zwei-Wege-Kommunikation, also das Übermitteln von Daten sowohl vom Gerät zum Netzbetreiber als auch umgekehrt
Lastgangmessung – d.h. die Messung der abgenommenen bzw. eingespeisten Strommenge je Viertelstunde
Mehrtariffunktionalität, mit der dann etwa Wochenendtarife, Ferienhaustarife, Singletarife oder spezielle Tarife für Betreiber von Wärmepumpen etc. möglich sind
Import- und Exportmessung, d.h. die korrekte Verrechnung von dezentralen Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik oder Mikro-KWK-Anlagen im Haushalt
Erfassung von Qualitätsparametern
Kommunikationsschnittstellen für externe Anwendungen, wie z.B. weitere Zähler, Haushaltsgeräte, Inhouse-Displays, die den jeweiligen Verbrauch anzeigen usw.
Durch den Smart Meter ist es somit erstmals möglich, Sie zeitnah über Ihren tatsächlichen Energieverbrauch – etwa über ein Webportal – zu informieren und Ihnen flexiblere Tarifmodelle anzubieten. Die Netzbetreiber haben bereits größtenteils solche Webportale im Einsatz. Dabei werden unterschiedliche Konzepte angewandt, um Ihnen anschaulich und klar verständlich Überblick über Ihren Stromverbrauch zu gewährleisten. Darüber hinaus versehen viele Netzbetreiber ihre Applikationen mit nützlichen Funktionen, wie beispielsweise einer Verbrauchswarnung per E-Mail oder SMS, die Sie als Kunde selbst einrichten können, um etwa während einer Urlaubsreise informiert zu werden, sollte sich der Stromverbrauch zuhause unerwartet verändern.
Die Flexibilität bei Tarifen und Informationen ist eine wichtige Voraussetzung, dass es in Zukunft gelingt, eine Stromversorgung mit deutlich mehr dezentraler Erzeugung und viel höherer Wechselhaftigkeit durch Stromeinspeisung aus Photovoltaik und Windkraft zu entwickeln.