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EAG-Monitoringbericht: PV-Zubau gibt den Ton an

In die Berichtsdarstellung des diesjährige EAG-Monitoringberichts, der sich auf das Jahr 2023 bezieht, wurden der laut Ökostromgesetz (ÖSG 2012) geförderte Ökostrom, erneuerbare Anlangen, die mittels EAG gefördert werden, sowie jene Anlagen, die keine Förderung (mehr) erhalten, aufgenommen.

Um die Vorgabe des EAGs, das Ziel von 100% erneuerbarem Strom am Gesamtstromverbrauch entsprechend dokumentieren zu können, bildet der Inlandstromverbrauch die Basis und die (erneuerbare) Bruttostromerzeugung wird als Indikator für die erneuerbare Erzeugung herangezogen. Aufgrund des gesunkenen Inlandstromverbrauchs und der gleichzeitig gestiegenen Bruttostromerzeugung konnten im Jahr 2023 92% des Inlandstromverbrauchs durch erneuerbaren Strom gedeckt werden.

Installierte Leistung gestiegen

Die installierte Leistung von Erneuerbaren konnte bis Ende 2023 verglichen mit 2020 um 5.209 MW gesteigert werden, wobei auch die erzeugten Mengen in diesem Zeitraum um 832 GWh gesteigert werden konnten. Dies spiegelt den steigenden Einfluss von guten oder vergleichsweise schlechten Wasser-, Wind- und Sonnenjahren wider.

Geförderter Ökostrom konstant

Verglichen mit 2022 (3.006 GWh) sank die von der Abwicklungsstelle für Ökostrom AG (OeMAG) abgenommene Menge in der Ökobilanzgruppe, welche Anlagen, die einen Einspeisetarif laut ÖSG 2012 oder den ursprünglichen Marktpreis erhalten, auf 2.595 GWh. Die installierte Leistung der Ökobilanzgruppe stieg dabei von 1.518 MW am 31.12.2022 auf 1.556 MW am 31.12.2023.

Gleichzeitig stieg die installierte Leistung in der Marktpreisbilanzgruppe von 1.390 MW Ende 2022 auf 2.405 MW Ende 2023, und es wurden so 1.478 GWh nach 465 GWh 2022 von der OeMAG über diesen Weg abgenommen. Im 4. Quartal 2022 hat der Marktpreis gemäß § 41 ÖSG 2012 seinen Höhepunkt erreicht. 2023 und 2024 ist dieser wieder deutlich gesunken.

Bis 2021 ist die Anzahl der kontrahierten Anlagen in der Ökobilanzgruppe kontinuierlich angestiegen, vor allem aufgrund der vielen neuen PV-Anlagen. Dieses Bild hat sich mit 2022 gedreht. Im Jahr 2023 ist beispielsweise die Anzahl der PV-Anlagen auf 19.684 zurückgegangen.

Aufgrund des gesunkenen Marktpreises für die Marktpreisanlagen der Ökobilanzgruppe sank auch das Vergütungsvolumen von 666 Mio. im Jahr 2022 EUR auf 387 Mio. EUR im Jahr 2023. Das berechnete Unterstützungsvolumen, also jener Anteil, der nach Abzug des Marktwertes des geförderten Stroms aufzubringen ist, hat sich dabei von minus 109 Mio. EUR 2022 auf 152 Mio. EUR 2023 gedreht.

Erneuerbare Gase

Das EAG sieht vor, dass erneuerbare Gase am österreichischen Gasabsatz bis 2030 auf 5 TWh zu erhöhen sind. Laut aktuellem Stand wurde 2023 weniger erneuerbares Gas in das öffentliche Netz eingespeist. Aufgrund des Rückgangs des Inlandgasverbrauches lag der Anteil von erneuerbarem Gas aber weiterhin bei 0,12%. Fakt ist, dass es zuletzt im Bereich der erneuerbaren Gase (vorrangig Biomethan) wenig Dynamik gegeben hat. Dabei hat sich bewahrheitet, dass potenzielle Anlagenerrichter auf das Erneuerbare-Gas-Gesetz bzw. die damit einhergehende Ausformulierung des Quotenmodells gemäß EAG warten.

Ergebnisse des aktuellen EAG-Monitoringberichts: Photovoltaik konnte auch bei der abgenommenen Menge zulegen

Auch 2023 wurden trotz Erlass des EAGs mit Mitte 2021 weiterhin bestimmte Ökostromtechnologien mittels staatlich garantierter Einspeisetarife, also fixen Abnahmepreisen für den Strom, gefördert.

Betrachtet man die von der OeMAG laut ÖSG 2012 abgenommene Menge im Jahr 2023, so gab es einen Rückgang von 3.006 GWh 2022 auf 2.595 GWh 2023. Den deutlichsten Rückgang verzeichnete dabei die Photovoltaik. Nach knapp 620 GWh 2022 waren es 2023 356 GWh.

Bei der installierten Leistung ergibt sich ein etwas differenzierteres Bild. Hier stieg die installierte, von der OeMAG in der Ökobilanzgruppe abgenommene, Leistung in Summe von 1.518 MW auf 1.556 MW. Dabei gab es bei der Photovoltaik nur einen leichten Rückgang von 10 MW (583 MW 2022 auf 573 MW 2023). Gleichzeitig stieg die installierte Leistung in der Marktpreisbilanzgruppe von 2022 auf 2023 um 1.015 MW auf 2.405 MW. Den größten Anteil dabei hat die PV mit 2.336 MW.

Entwicklung der von der OeMAG in der Ökobilanzgruppe abgenommenen Mengen von 2022 auf 2023 im Überblick:

  • Windkraft +6%
  • Photovoltaik -2%
  • Kleinwasserkraft -1%
  • Biomasse fest +25%
  • Biogas -4%

Dabei gilt – wie schon erwähnt –, dass Mengen abseits der OeMAG für das Gesamtsystem Großteils nicht verloren sind, sondern auch von ihrer Möglichkeit zur Selbstvermarktung Gebrauch machen. Aus der E-Control Betriebsstatistik geht dabei z.B. hervor, dass 2023 sogar 2.559 MW Photovoltaik bzw. 263 MW Wind zugebaut wurden.

  • Laufkraftwerke +42 MW
  • Speicherkraftwerke -8 MW
  • Windkraft +263 MW
  • Photovoltaik +2.559 MW
  • Biomasse +20 MW
  • Biogas +6 MW

EAG-Marktprämie

Neben dem ÖSG 2012 konnten im Jahr 2023 379 GWh mittels Marktprämie gefördert werden. Dem Zugrunde liegen 1.069 MW an geförderter Leistung. Der Großteil davon – 748 MW – ist der Windkraft zuzurechnen, gefolgt von der Photovoltaik mit 203 MW. In Summe wurden dabei 32 Mio. Euro an Prämien ausbezahlt. Betrachtet man die Zusammensetzung dieser Leistung, so basiert der Großteil davon noch auf Anlagen, die von ihrer Wechselmöglichkeit aus dem ÖSG in das EAG Gebrauch gemacht haben.

Marktpreisbilanzgruppe

Neben der Ökobilanzgruppe wurden in der Marktpreisbilanzgruppe nach 465 GWh 2022 1.478 GWh 2023 abgenommen. Damit einher ging auch ein Anstieg der Leistung innerhalb der Marktpreisbilanzgruppe von 1.390 MW auf 2.405 MW 2023.

Ökostromvergütung leicht gesunken

Das ausbezahlte Vergütungsvolumen sank im Jahr 2023 auf 387 Mio. Euro (-279 Mio. Euro). Das Vergütungsvolumen ist die Summe der ausbezahlten Einspeisetarife und enthält somit den Marktwert des abgenommenen Stroms. Das errechnete Unterstützungsvolumen, welches die tatsächliche Förderung über dem Marktwert hinaus zeigen soll, belief sich im Jahr 2023 auf 152 Mio. Euro.

Anstieg bei den Energiegemeinschaften

Mit Mitte 2023 waren 364 Erneuerbare-Energiegemeinschaften (EEG) in Betrieb. Betrachtet man den Berichtszeitraum 2023, so waren mit 31.12.2023 bereits 867 Erneuerbare-Energiegemeinschaften in Betrieb. Mitte 2024 waren es bereits 1.650 EEGs. Dabei konnte die Anzahl der Mitglieder innerhalb von EEGs von knapp 7.000 Ende 2022 auf beinahe 29.000 Ende 2023 gesteigert werden. Neben des EEGs gab es Mitte 2024 234 BEGs und 2.412 Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen (GEAs). Unter den gegebenen Bedingungen können diese Zahlen durchaus als beachtlich bewertet werden, vor allem die anhaltende Dynamik.

Der aktuelle EAG-Monitoringbericht steht auf unserer Website unter https://www.e-control.at/eag-monitoringbericht zur Verfügung.