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Krieg in der Ukraine: Gasversorgung aktuell

Seit Mitte Juni 2022 ist Österreich von vertraglichen Liefereinschränkungen der Gasmengen aus Russland betroffen. Trotz dieser Minderlieferungen sind die physischen Gasflüsse Richtung Österreich recht stabil und der sommerbedingt niedrige Gasverbrauch kann zur Gänze aus Importen gedeckt werden. Zusätzlich können die Gasspeicherkunden, nach der erfolgten Wiederinbetriebnahme der Nord Stream 1, auch wieder auf hohem Niveau einspeichern, wenn auch etwas weniger als noch vor den vertraglichen Liefereinschränkungen. Es wurde bereits ein Speicherstand von 49,3 TWh (Stand 25. Juli 2022) erreicht, was zu diesem Zeitpunkt, im Vergleich zu anderen Jahren, ein sehr guter Wert ist, zumal der bislang von der russischen Gazprom Export genutzte Teil des Speichers Haidach aktuell nicht befüllt wird. Dies soll sich aber ab 1. August ändern, da jene Speicherkapazitäten durch ein behördliches Verfahren übertragen und nun wieder vermarktet werden sollen. Voraussichtlich wird sich die Einspeicherung generell dennoch erschweren, wenn Gazprom Export, wie angekündigt, die Gasmengen über die Nord Stream 1 weiter einschränkt.

Um die Energieversorgungssicherheit zu erhöhen, wurden von der Bundesregierung bereits mehrere Maßnahmen umgesetzt, beispielsweise die Einführung einer strategischen Gasreserve, welche zum jetzigen Zeitpunkt schon aufgebaut wird. Um die Einspeicherung für den kommenden Winter weiter zu beanreizen, wurde außerdem die Möglichkeit geschaffen, dass Endverbraucher selbst (oder ein beauftragter Dritter für sie) Gasmengen einspeichern können, welche im Falle von Energielenkungsmaßnahmen geschützt sind. Darüber hinaus trägt auch die von uns durchgeführte Änderung bei der Nachweispflicht des Versorgungsstandards für geschützte Kunden durch Gasmengen in Speichern (für 30 Tage im Fall c) zur Erhöhung der Versorgungssicherheit, speziell von Haushaltskundinnen und -kunden, bei. Des Weiteren werden u.a. Anreize zur diversifizierten Gasbeschaffung - also von Gas, das nicht aus Russland kommt - geschaffen und es wurde die Reaktivierung eines Kohlekraftwerks beschlossen, um im Falle eines Gasengpasses die Stromversorgungssicherheit zu erhöhen.

Wir arbeiten momentan auch daran, das Monitoring weiter zu optimieren. Ein wichtiger Baustein dafür ist die überarbeitete Erdgas-Energielenkungsdaten-Verordnung (G-EnlG-VO), welche vor kurzem konsultiert und inzwischen beschlossen wurde.

Tagesaktuelle Informationen zur heimischen Gasversorgung finden Sie unter: https://www.e-control.at/ukraine-krieg-energieversorgung-in-oesterreich