Sichere Versorgung und hohe Qualität
Im Folgenden möchten wir gerne mehrere Fragen zum Thema Versorgungssicherheit beantworten. Vielleicht interessiert Sie auch die Krisenvorsorge in Österreich. Dazu finden Sie hier mehr.
Die Themen Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität haben auch in einem liberalisierten Strom- bzw. Gasmarkt allerhöchste Priorität.
Versorgungssicherheit bedeutet, dass Sie Energie in ausreichender Menge zu dem Zeitpunkt beziehen können, wann Sie diese benötigen – in definierter Qualität und zu marktorientierten und transparenten Preisen.
Auch wenn Sie sich für einen neuen Strom- oder Gasanbieter entscheiden; der Netzbetreiber bleibt – alleine abhängig von Ihrem Wohnort – immer derselbe. Er ist für die Wartung und Instandhaltung des Netzes verantwortlich und wird auch weiterhin Ihren Zähler ablesen.
Alle derzeit am Markt befindlichen Strom- und Gasanbieter versorgen ihre Kunden einwandfrei. Sie können also mit gutem Gewissen einen neuen Anbieter auswählen. Werfen Sie dazu einfach einen Blick in unseren Tarifkalkulator.
Weil wir die Netzentgelte regulieren, ist gewährleistet, dass Ihr Netzbetreiber Investitionen tätigen und seine anfallenden Kosten decken kann. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben erstellen wir auch jährliche Berichte über die Erfüllung der Standards für Netzbetreiber bezüglich der Sicherheit, Zuverlässigkeit und Qualität der gegenüber Ihnen, dem Netzbenutzer, und anderen Marktteilnehmern erbrachten Dienstleistungen. Strom- und Gas-Verteilernetzbetreiber sind dazu angehalten, auf vielfältige Wege für ein hohes Maß an kommerzieller Qualität – auch als Kundenservice-Qualität bezeichnet – niedrige Ausfallszeiten und hohe Spannungsqualität zu sorgen.
Entsprechende Verordnungen unseres Vorstands, nämlich die NetzdienstleistungsVO Strom sowie die Gasnetzdienstleistungsqualitätsverordnung, verlangen von allen Strom-Verteilernetzbetreibern und Gas-Verteilernetzbetreibern weitgehend deckungsgleiche Kriterien wie:
- kurze Reaktionszeiten auf Anfragen und Anträge von Netzbenutzerinnen und Netzbenutzern
- Informationsverpflichtungen
- Einhaltung von Terminen und Fristen
Neben den Aspekten der Versorgungssicherheit und der technischen Sicherheit rundet somit die Qualität des Kundenservices ein breites Anforderungsspektrum an einen zuverlässigen und hochqualitativen Netzbetrieb in Österreich ab. Aktuelle Berichte dazu finden Sie hier:
Risiken für die Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität können technischer, wirtschaftlicher, politischer und umwelttechnischer Natur sein:
Technische Risiken
Hierbei handelt es sich um Risiken aufgrund von fehlenden oder zu geringen Investitionen in die elektrischen Anlagen und des daraus resultierenden schlechten Zustands oder der fehlenden Verfügbarkeit der Anlagen.
Wirtschaftliche Risiken
Hierbei handelt es sich um Risiken aufgrund des Ungleichgewichts von Erzeugung und Verbrauch aufgrund von mangelnden Investitionen oder unzureichenden Handelsaktivitäten.
Politische Risiken
Hierbei handelt es sich um Risiken aufgrund politischer Schwierigkeiten mit den Primärenergielieferstaaten oder Risiken aufgrund von Fehlern im Regulierungssystem.
Umweltrisiken
Hierbei handelt es sich um potenzielle Schäden aufgrund von Unfällen oder Umweltverschmutzung wie beispielsweise Tankerunfälle, Terroranschläge, Nuklearunfälle usw.
Hier finden Sie weiterführende Informationen.
Unsere Aufgaben im Bereich der Versorgungssicherheit sind folgende:
- Erstellung langfristiger Prognosen
- Regelmäßige Marktbeobachtung bzw. Monitoring
- Kontrolle der Versorgungszuverlässigkeit durch Erstellung der Ausfalls- und Störungsstatistik
- Sicherstellung ausreichender Investitionen durch regelmäßige Überprüfung der Netzkosten
- Zusammenarbeit mit Experten auf nationaler und internationaler Ebene zur Ausarbeitung abgestimmter Maßnahmen
- Aktive und koordinierende Rolle bei der Ausarbeitung der Krisenvorsorgemaßnahmen im Rahmen des Energielenkungsgesetzes
- Aktive und führende Rolle bei der Krisenvermeidung (Energielenkung)
siehe www.ris.bka.gv.at
Wie hoch ist die durchschnittliche Stromausfallsdauer in Österreich?
Österreichische Stromkundinnen und -kunden hatten im Jahr 2020 aufgrund ungeplanter Stromausfälle im Schnitt rund 27 Minuten keinen Strom. Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist demnach weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, aber natürlich abhängig von Extremwetterereignissen. Die exakte Dauer der ungeplanten Stromausfälle für das Jahr 2019 liegt bei 26,58 Minuten.
Diese Zahlen erheben und veröffentlichen wir jährlich in unserer Ausfall- und Störungsstatistik.
In der unten stehenden Grafik können Sie deutlich eine fallende bzw. stabile Entwicklung in den Ausfallszahlen zu erkennen.
Grafik. Ungeplante kundenbezogene Nichtverfügbarkeit in Österreich in Minuten, Berechnung nach SAIDI). Quelle: E-Control
Auch im europäischen Vergleich bewegt sich Österreich im Spitzenfeld. So hatten laut dem CEER-Bericht zur europäischen Versorgungssicherheit von 2018 – neuere internationale Zahlen liegen noch nicht vor – die meisten anderen Länder höhere Ausfallszeiten.
Informationen zur jährlichen Stromausfallsdauer finden Sie auch in unseren aktuellen, vier Mal jährlich erscheinenden Newslettern für Konsumentinnen und Konsumenten. Hier geht´s zur Anmeldung.
Um eine geplante Versorgungsunterbrechung handelt es sich, wenn Sie ausreichend im Voraus über eine Abschaltung informiert werden, z.B. wegen planmäßiger Arbeiten im Versorgungsnetz. Geplante Versorgungsunterbrechungen, welche an sich nicht in Betrieb befindlichen Anlagen bzw. einvernehmlich mit Kundinnen und Kunden durchgeführt werden, sind zwar im Rahmen der Ausfall- und Störungsstatistik zu melden, fließen aber nicht in die Ermittlung der Zuverlässigkeitskennzahlen ein.
Hinweis: Geplante Ausfälle müssen Ihnen mindestens fünf Tage im Voraus angekündigt werden. Dabei muss Ihnen auch mitgeteilt werden, wie lange der Stromausfall voraussichtlich dauern wird.
Ungeplante Versorgungsunterbrechungen treten in Zusammenhang mit äußeren Einflüssen, Anlagenausfällen oder anderen Störungen auf. Ungeplante Unterbrechungen können Ihnen naturgemäß nicht vorher angekündigt werden und entstehen durch unvorhersehbare Einwirkungen.
Bei den ungeplanten Ursachen sind atmosphärische Gründe mit rund 20% in der Regel die häufigste Ausfallsursache, gefolgt von netzbetreiberinternen Ursachen, zu denen z.B. Fehlschaltungen oder der Ausfall von Netzelementen zählen.
Ein internationaler Vergleich der Werte ist möglich, allerdings aufgrund der oft unterschiedlichen Bewertungskriterien schwierig. Dennoch kann festgestellt werden, dass Österreich auch im internationalen Vergleich eine sehr gute Position einnimmt.
Die Sicherstellung der Stromversorgung aller seiner Kunden stellt für Ihren Netzbetreiber eine herausfordernde Aufgabe dar. Im Falle von ungeplanten Versorgungsunterbrechungen gibt es eine Vielzahl an Einflussfaktoren, welche sich negativ auf die rasche Wiederherstellung der Stromversorgung auswirken können. Es spielen einerseits Faktoren wie das Wetter und die Topographie eine Rolle, andererseits ist auch die Struktur und Beschaffenheit des Netzes maßgeblich.
Beispielsweise haben atmosphärische Einwirkungen nur geringe Auswirkungen auf verkabelte Netzabschnitte, eine komplette Verkabelung des Netzes wäre jedoch mit unverhältnismäßig hohen Kosten für alle Netzkunden verbunden. So müssen im Netzbetrieb immer die Kosten dem Nutzen gegenübergestellt und so optimale Lösungen gefunden werden
Die Ursache für einen Stromausfall in Ihrem Haushalt kann grundsätzlich entweder hinter oder vor Ihrem Zähler liegen. Ob die Ursache vor dem Zähler und damit im Bereich des öffentlichen Netzes liegt, bemerken Sie in der Regel sehr leicht, da in einem solchen Fall auch Ihre Nachbarn oder umliegende Häuser betroffen sind. In Fällen, in denen die Ursache für eine Unterbrechung Ihrer Stromversorgung im öffentlichen Netz liegt, ist Ihr Netzbetreiber immer der richtige Ansprechpartner. Sie finden den Kontakt zu Ihrem Netzbetreiber beispielsweise auf Ihrer letzten Stromrechnung oder auch bei uns im Tarifkalkulator.
Wenn die Ursache hinter Ihrem Zähler liegt, wenn Sie also feststellen, dass Nachbarn und umliegende Gebäude nicht betroffen sind, dann ist in den meisten Fällen bei Ihnen eine Sicherung ausgeschaltet oder auch kaputt gegangen. Bevor Sie Sicherungen wieder einlegen, überprüfen Sie immer, welche Elektrogeräte die Überlastung verursacht haben können, und schalten Sie diese aus.
Sollten Sie keine „herausgeflogenen“ Sicherungen feststellen können, empfehlen wir Ihnen einen Elektriker zu kontaktieren. Verborgene Stromschäden sind beispielsweise als Brandursache nicht zu unterschätzen und sollten möglichst schnell lokalisiert und behoben werden.