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Mit dem „Aktionsplan Netzanschluss“ wurden Herausforderungen beim Netzanschluss bzw. Netzzugang von Photovoltaikanlagen mit einer Engpassleistung bis 20 kW identifiziert. Wir haben 14 konkrete Maßnahmen entwickelt, um Netzanschlüsse von erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen schneller und effizienter umzusetzen. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt bei uns, den Netzbetreibern sowie in der Zusammenarbeit aller Beteiligten. Die Fortschritte werden laufend überwacht: Bereits 10 von 14 Aktionen konnten erfolgreich umgesetzt werden, während für die verbleibenden Aktionen weitere Gespräche und Aktivitäten vorgesehen sind.
Der „Aktionsplan Netzanschluss 2024“ baut auf den Maßnahmen des Vorjahresplans auf, zeigt den aktuellen Status quo und ergänzt diesen um neue Aktionen. Eine dieser Neuerungen betrifft den Netzanschluss von elektrischen Energiespeichern, die in Kundenanlagen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ein „Speicher-Leitfaden“, an dem wir gerade arbeiten, wird verschiedene Anschlussvarianten erläutern, Anforderungen unterschiedlicher Konfigurationen klären und häufige Fragen zu Speichern beantworten. https://www.e-control.at/publikationen/publikationen-strom/studien#p_p_id_com_liferay_journal_content_web_portlet_JournalContentPortlet_INSTANCE_o0SuC7xWbCZf_
Im Zuge des „Aktionsplan Netzanschluss“ setzen wir auch auf verstärktes Monitoring beim Netzanschluss Erneuerbarer Stromerzeugungsanlagen. Mittels freiwilliger quartalsweiser Erhebungen bei 16 großen Verteilernetzbetreibern (VNB) und jährlicher Erhebungen bei weiteren 44 VNB wird der aktuelle Status und der Fortschritt des Ausbaus und der Integration der Erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen erfasst.
Der neueste Quartalsbericht über das 3. Quartal 2024 wurde Anfang November veröffentlicht und enthält die aktuellen Zahlen des Bestands an Stromerzeugungsanlagen sowie an meldepflichtigen Betriebsmitteln und der Anzahl der Anträge auf Netzanschluss bei 16 VNB. Im Jahr 2024 wurden Stand Q3/2024 bei Photovoltaik bereits über 1.400 MW Engpassleistung zugebaut.
Die Berichte stehen unter https://www.e-control.at/publikationen/publikationen-strom/berichte zum Download zur Verfügung.
Ein wichtiger Baustein für den europäischen Energiebinnenmarkt ist der Austausch von Regelenergie über europäische Plattformen (PICASSO für Sekundärregelenergie, MARI für Tertiärregelenergie). Dies wird in der Electricity Balancing Guideline (VO-EU 2017/2195) geregelt. Österreich ist gemeinsam mit Deutschland und Tschechien bereits seit 2022 auf den Plattformen aktiv. Nach schleppenden weiteren Beitritten kommt nun Bewegung in die Sache. Die TSOs (Übertragungsnetzbetreiber; engl. Transmission System Operator) von Dänemark, Niederlande, Belgien und Slowakei sind im Oktober bzw. November auf der PICASSO-Plattform aktiv geworden, weitere Beitritte werden noch dieses Jahr erwartet (Griechenland, Estland, Litauen). Anfang 2025 sollen weitere TSOs folgen. Ähnlich stellt sich die Situation für die MARI-Plattform dar. Damit haben in Summe einerseits österreichische Anbieter ein breitere Möglichkeiten Produkte zu vermarkten und andererseits kann APG auf noch mehr ausländische Angebote zugreifen.