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Zahlen, Zahlen, Zahlen: Strom und Gas im Jahr 2024
Das sind die ersten Zahlen zu Strom und Gas für 2024. Robustere Statistiken gibt es in etwa drei Monaten, nach dem Abschluss der Jahreserhebungen.
Strom
Verbrauch: Im Strombereich muss man genau aufpassen, von welchem Verbrauch man spricht. Über das öffentliche Netz wurden 54,8 TWh an Endverbraucher abgegeben. Da immer mehr Strom von den Verbrauchern selbst erzeugt und dann auch verbraucht wird, wird der Unterschied des öffentlichen zum tatsächlichen Verbrauch immer größer. Tatsächlich wurden 64,5 TWh verbraucht. Zählt man dann noch die „Systemkomponenten“ dazu, also Netzverluste, Kraftwerksverbrauch oder Pumpstrom, kommt man im Jahr 2024 auf 74,7 TWh. Damit ist der gesamte Endverbrauch um 2,7% oder 1,67 TWh gestiegen gegenüber 2023.
Erzeugung: Für die Erzeugung war 2024 in Österreich ein besonderes Jahr. 81,5 TWh wurden insgesamt erzeugt, davon 10,2 TWh aus fossilen Kraftwerken. Also stammten 71,29 TWh aus erneuerbaren Kraftwerken, 3,4 TWh weniger als der gesamte Verbrauch, d.h. ein Teil des Systembedarfs konnte nicht erneuerbar abgedeckt werden.
Im-/Exporte: Dennoch bedeuten diese Zahlen, dass Österreich beinahe 6,8 TWh netto exportiert hat. Wesentliche Gründe waren die um 10% höhere Wasserkraftproduktion, was allein schon 4,6 TWh zusätzlich gebracht hat und die um 27% höhere Erzeugung aus Wind und PV, was weitere 3,6 TWh beigetragen hat. Hauptempfängerländer österreichischer Netto-Exporte waren in dieser Reihenfolge Slowenien, fast gleich auf Ungarn und in geringerem Ausmaß Italien. 2023 ist noch die Schweiz das Hauptempfängerland gewesen. Auffällig war auch die Situation Deutschlands, das viel nach Österreich exportiert aber auch fast so viel importiert hat (Nettoexport nach Österreich nur 0,4 TWh).
Gas
Verbrauch: Österreich hat im Jahr 2024 74,4 TWh Erdgas verbraucht. Das ist im 1,7% oder 1,3 TWh weniger als noch 2023. Ein Großteil der Verbrauchsminderung ist auf die Monate Februar bis Mai zurückzuführen (- 6 TWh). Dem steht ein Mehrverbrauch in Jänner, November und Dezember von 4,4 TWh gegenüber. Der feuchte und milde letzte Winter ließ den Gasverbrauch sinken, während der eher trockene und wieder kältere Winter 2024/25 demgegenüber zu einer Verbrauchssteigerung führte.
Im-/Exporte: Aus der Tatsache, dass nur 58 TWh importiert und 6 TWh produziert wurden, folgt, dass Ende des Jahres der Speicherstand etwa 10 TWh niedriger war als ein Jahr zuvor. Er lag bei etwa 80 TWh zum Jahresende. Der Einbruch der Importe aus Deutschland (Stichwort: Gasspeicherumlage) und das fast vollständige Verschwinden der Importe aus Italien wurden nicht durch höhere Importe über die Slowakei kompensiert. Auf der Exportseite sind die Flüsse nach Ungarn eingebrochen, während jene nach Italien um 30 TWh angestiegen sind. Insgesamt ergab sich dadurch ein leichter Anstieg der Exporte gegenüber 2023.