Energiearmut ist in den letzten Jahren zu einem geläufigen Schlagwort in der österreichischen Debatte um die Leistbarkeit von Energie bei steigenden Preisen von Strom und Gas geworden. Gleichzeitig muss festgestellt werden, dass es keine (einheitliche) Definition des Begriffs Energiearmut in Österreich gibt und eine solide Messung des Phänomens nicht stattgefunden hat. Eine Vielzahl von vorgeschlagenen Maßnahmen soll jedoch gewährleisten, dass sowohl durch die Sozial- und Energiepolitik als auch durch Energieversorgungsunternehmen und private Haushalte Energiearmut in Österreich zurückgedrängt werden kann.
Die Energie-Control Austria nimmt die anhaltende Debatte um Energiearmut in Österreich zum Anlass, der Erfassung des Ausmaßes von Energiearmut unter der österreichischen Bevölkerung im Rahmen ihrer durch das Elektrizitätswirtschafts- und –organisationsgesetzes 2010 (ElWOG 2010) und des Gaswirtschaftsgesetzes 2011 (GWG 2011) erweiterten Regulierungsaufgaben vertiefend nachzugehen, und, wenn als notwendig erachtet, Maßnahmen gegen Energiearmut vorzuschlagen.
Hierzu stellt die E-Control nun ein Papier über Definitionen und Messversuche von Energiearmut vor. Dazu ist auch eine Gruppe von vier Gutachtern aus Wissenschaft und Statistik aus Österreich und Deutschland eingeladen worden, eine frühere Version kritisch zu kommentieren. Die wertvollen Anregungen und gewonnene Einsichten sind in dieses Papier eingeflossen.