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Pressegespräch: Präsentation Tätigkeitsbericht 2023
E-Control: 2023 ein Jahr mit Licht und Schatten
E-Control: 2023 ein Jahr mit Licht und Schatten (0,4 MB)
- Pressemitteilung vom 21.03.2024
E-Control Tätigkeitsbericht 2024 (4,9 MB)
- Für das Berichtsjahr 2023
Das Jahr 2023 war ein Jahr mit viel Licht und Schatten. Nach der Achterbahnfahrt während der Energiepreiskrise haben sich die Strom- und Gasmärkte im Laufe des Jahres vorerst wieder beruhigt. Der Wettbewerb hat erneut an Fahrt aufgenommen, auch die Dynamik in den Märkten hat wieder zugenommen.
„Trotzdem ist das Vertrauen in die Energiemärkte und vor allem in die handelnden Unternehmen noch lange nicht wieder vollständig hergestellt. Hier braucht es die Anstrengung aller Beteiligten, damit sich die heimischen Konsument:innen nicht nur weiterhin auf eine sichere Versorgung mit Strom und Gas verlassen können, sondern auch auf verlässliche Preise sowie nachvollziehbare und verständliche Kommunikation durch ihren Lieferanten.“, fasst der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, das vergangene Jahr kurz zusammen.
Das Interesse an Strom und Gas ist ungebrochen groß…..
Die aktuellen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage [1] zeigen, dass sich die heimische Bevölkerung nach wie vor intensiv mit dem Thema Strom und Gas beschäftigt. Dabei hat sich herausgestellt, dass sich rund 70 Prozent der Befragten grundsätzlich mit dem Thema Energie auseinandersetzen.
….das merkt auch die E-Control
„Dass das Bedürfnis der Konsument:innen nach unabhängiger Information und Beratung 2023 enorm gewesen ist, ist nicht verwunderlich und auch nicht neu. Viele haben im vergangenen Jahr erstmals die Auswirkungen der massiv gestiegenen Strom- und Gaspreise auf den eigenen Rechnungen gespürt. Deshalb hatte die Beratungsstelle der E-Control 2023 mehr Anfragen als je zuvor zu bewältigen, nämlich rund 42.700 Anfragen und Beschwerden sowie 2.480 Schlichtungsanträge.“, so Urbantschitsch. Und weiter: „Dass sich die Situation am Strom- und Gasmarkt insgesamt etwas beruhigt hat, sehen wir auch an der Zahlen der Beratungsstelle. Der Trend geht mittlerweile zum Glück wieder etwas nach unten. So sind bei uns in den ersten beiden Monaten des heurigen Jahres 4.200 Anfragen und Beschwerden sowie 350 Anträge auf Schlichtung eingegangen, das sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger.“ (Jan/Feb 2023: 10.000 Anfragen und Beschwerden, 500 Anträge auf Streitschlichtung)
Transparenz bleibt das Gebot der Stunde
Die zehn Forderungen der E-Control, die diese im Jahr 2023 an die Energiewirtschaft formuliert hat, wirkten als starkes Zeichen gegen beobachtete unzureichende Reaktionen der Energieunternehmen auf die schwierige Situation vieler heimischer Konsument:innen. „Im vergangenen Jahr hat es deutliche Bemühungen der Unternehmen zur Verbesserung der Situation gegeben. Trotzdem bleibt noch viel Spielraum nach oben. Wir planen deshalb in dem Zusammenhang weitere Aktivitäten, wie zum Beispiel diverse Abfragen bei Netzbetreibern und Lieferanten, wobei einerseits vor allem die rechnerische Ermittlung der Zählerstände ein wichtiges Thema sein wird und andererseits auf welcher Basis generell Rechnungen ausgestellt werden“, so Urbantschitsch.
Und er betont: „Eine unserer wichtigsten Forderungen, nämlich jene nach mehr Transparenz, ist bei Weitem noch nicht umgesetzt. Die Parameter der Strom- und Gasrechnung sind oft schwer zu durchschauen. Viele Verbraucher:innen wissen noch immer nicht, wie hoch ihr aktueller Strom- oder Gaspreis ist. Aber nur, wenn ich weiß, wieviel ich für die Kilowattstunde Strom oder Gas bezahle, kann ich auch einen zuverlässigen Preisvergleich erstellen und einen Lieferantenwechsel überlegen. Es kann nicht sein, dass der Tarifkalkulator hier die Kund:innen besser informiert als die Lieferanten selbst. 56 Prozent der Befragten geben an, nicht genau zu wissen, wie viel sie für die Kilowattstunde bei Strom bezahlen, bei Gas wissen das sogar mehr als 70 Prozent nicht.“
Um das Wissen bei den Konsument:innen, nicht nur bei den Kosten für die Kilowattstunde, zu erhöhen, könnte eine App des Strom- oder Gaslieferanten hilfreich sein. „Hier sehen wir noch viel Luft nach oben, auch wenn sich erste Unternehmen mittlerweile mit dem Thema auseinandersetzen. Dass eine App von der Mehrheit der Konsument:innen durchaus begrüßt werden würde, bestätigt auch unsere Umfrage. Dabei geben knapp 75 Prozent der Befragten an, grundsätzlich Interesse daran zu haben. Die aktuellen Verbrauchsgrößen, ein Kostenüberblick inklusive der Benachrichtigung bei hohem Verbrauch sowie Vergleichsdaten und -statistiken wären dabei von größtem Interesse.“, betont Urbantschitsch neuerlich die Forderung nach mehr Digitalisierung in der Energiewirtschaft.
Preise sind nach unten gegangen, aber nicht bei allen Konsument:innen
Günstigere Rahmenbedingungen für den Energiesektor im Jahr 2023, darunter der Ausbau erneuerbarer Energien, milde Temperaturen, gut gefüllte Gasspeicher und neue Gaslieferquellen trugen gemeinsam dazu bei, dass sich die Energiepreise beruhigten. Dies spiegelte sich in einem deutlichen Rückgang der Großhandelspreise für Strom und Gas auf den europäischen Märkten wider, wobei sich sowohl der Strom- als auch der Gasgroßhandelspreis von Januar bis Dezember in etwa halbierten.
„Für Endkund:innen in Österreich hatte dies unterschiedliche Auswirkungen. Angebote für Neukund:innen sanken weiterhin, allenfalls mit kleiner Verzögerung, gemeinsam mit den Großhandelspreisen. Untersuchungen, die im Rahmen der Taskforce Wettbewerb von der E-Control und der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angestellt wurden, legten nahe, dass dies bei Gas rascher passierte als bei Strom – möglicherweise ein angebotsseitiger Effekt des Stromkostenzuschusses.
Die Preise bei Bestandskundentarifen der Haushalte bzw. Kleinunternehmen erreichten hingegen im ersten Halbjahr 2023 vorerst ihren Höhepunkt. Die massiven Preissprünge im Großhandel aus dem Jahr 2022 wirkten sich hier über die meist index-gebundenen Preisanpassungen der Unternehmen erst mit einer Verzögerung aus. Im zweiten Halbjahr kam es sodann auch zu ersten Preissenkungen bei Bestandsverträgen, diese erfolgten jedoch noch zögerlich.“, erläutert Urbantschitsch die aktuelle Preissituation.
Die beiden gegenläufigen Entwicklungen führten dazu, dass Endkund:innen über das Jahr 2023 hinweg ein relativ hohes Einsparpotenzial bei einem Wechsel des Energieversorgers lukrieren konnten. Für einen Referenzhaushalt betrug dieses bei Strom je nach Region einige hundert, bei Gas sogar bis zu über tausend Euro. Dies äußerte sich auch darin, dass die Wechselzahlen bei Strom und Gas im Vergleich zum Vorjahr wieder anzogen. Insgesamt 345.649 Kund:innen haben im Jahr 2023 ihren Strom- oder Gaslieferanten gewechselt, die Wechselraten lagen bei Strom bei 3,9 Prozent (nach 2,5 Prozent im Jahr davor) und bei Gas bei 7,9 Prozent (4,0 Prozent im Jahr 2022). In einem Bundesland wurden sogar erstmals zweistellige Wechselraten verzeichnet. „In einem Umfeld fallender Preise gewinnen auch sog. Floater und dynamische Produkte zunehmend an Beliebtheit, da damit die Börsenpreise direkt an die Endkund:innen weitergeben werden. Manche Konsument:innen sind aber noch unsicher, ob sie sich über ein derartiges Preismodell „drübertrauen“ oder doch lieber die Finger davon lassen sollen.“, berichtet Urbantschitsch.
Und weiter: „Letztendlich bleibt es eine sehr individuelle Entscheidung und ist vielfach auch eine Typfrage. Möchte ich mich doch intensiver und häufiger mit meinen Energiekosten beschäftigen, dann profitiert man am meisten von variablen Produkten. Oder plane ich lieber langfristig? Beides hat aus unserer Sicht seine Berechtigung.“
Wie geht es mit den Preisen weiter?
In den ersten Monaten 2024 konnte man auch weiterhin sinkende Preise am Großhandel beobachten. Die Lieferung von Gas für das Jahr 2025 liegt derzeit bei 30-35 EUR/MWh, Strom (Base) bei 75-85 EUR/MWh. Dieses Preisniveau wurde zuletzt im Sommer 2021 verzeichnet.
„Es ist davon auszugehen, dass dies zu einem weiteren Preisdruck bei Endkundenverträgen führt. Während die Entwicklungen bei den günstigsten Neukundenangeboten durchaus als erfreulich zu bezeichnen sind, zeigen sich Bestandskundenpreise noch träge und bei vielen lokalen Unternehmen hinken auch die Neukundenangebote noch hinterher. Hier sollte es zumindest im zweiten Halbjahr 2024 zu einer umfangreicheren Weitergabe der Preisreduktion kommen, wobei das Vorkrisenniveau preislich noch nicht ganz erreicht wird.“, erwartet Urbantschitsch.
Abbildung 1: Entwicklung der Energiepreise für Haushalte Strom; Quelle: E-Control
Abbildung 1: Entwicklung der Energiepreise für Haushalte Gas; Quelle: E-Control
Versorgungssicherheit bleibt im Fokus
Die sichere Versorgung mit Strom und Gas stand bei der E-Control seit jeher auf der Agenda ganz oben. „Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vom Februar 2022 hat das Thema allerdings noch einmal eine ganz andere Bedeutung erlangt. Nach anfänglich großer Verunsicherung – sowohl bei Konsument:innen, aber auch bei Marktteilnehmern und politischen Akteuren – hat sich die Situation im Augenblick etwas beruhigt, von einer gänzlichen Entspannung kann aber nach wie vor nicht die Rede sein.“, bedauert der Vorstand der E-Control, Alfons Haber. Der Winter 2023/24, der sich seinem Ende zuneigt, hat sich von einer durchaus angenehmen Seite gezeigt, was die Gasversorgung betrifft. Die Temperaturen waren bis auf kurze Ausnahmen relativ mild und die Gasspeicher zu Beginn der Heizperiode gefüllt wie selten zuvor. „Derzeit, also mit Stand 18. März 2024, sind unsere Speicher immer noch mit etwas mehr als 73 TWh bzw. zu knapp 75% gefüllt. Das ist eine sehr komfortable Ausgangslage für die Neubefüllung für den kommenden Winter.“, so Haber.
Konsument:innen haben Beitrag geleistet
Ein wichtiger Beitrag für die weiterhin sichere Versorgung mit Energie ist es, diese sinnvoll und effizient einzusetzen. „Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde hilft.“, betont Haber. Dass auch einfache Einsparungen Sinn machen, zeigt sich nicht zuletzt in der Strom- und Gasverbrauchsentwicklung. Sowohl der Strom- als auch der Gasverbrauch sind im Jahr 2023 insgesamt zurück gegangen. In Summe lag der öffentliche Endverbrauch bei Strom im Jahr 2023 bei 54,3 TWh, was in Summe ein Minus von 5,5 Prozent bedeutet. Bei Gas lag die Abgabe an Endverbraucher:innen bei 75,6 TWh oder 12,5% unter dem Vergleichswert des Jahres 2022. Im Jänner diesen Jahres haben wir zwar beim Gasverbrauch erstmals wieder eine leichte Steigerung verzeichnet, das lag aber in erster Linie an einigen sehr kalten Jännertagen, an denen die Gaskraftwerke dementsprechend zum Einsatz gekommen sind. Erste Daten für Februar zeigen schon wieder in eine andere Richtung Der Mehrverbrauch vom Jänner scheint im Februar somit bereits wieder ausgeglichen worden zu sein.“, so Haber.
Herausforderungen ab 2025
Auch wenn die Versorgung mit Strom und Gas derzeit gesichert scheint, warten in einigen Monaten neue Herausforderungen. Fix ist, dass mit Ende 2024 der Transitvertrag zwischen der Ukraine und Russland ausläuft. „Und hier gilt es, Vorkehrungen zu treffen, wie es mit Gaslieferungen 2025 weitergehen kann. Viel ist ja bereits passiert – Stichwort Diversifizierung –, aber von einer völlig entspannten Situation sind wir noch ein gutes Stück entfernt.“, so Haber. Die E-Control hat deshalb Berechnungen angestellt, wo – etwa beginnend mit April 2024 – unterschiedliche Szenarien der Gasversorgung für einen zwölfmonatigen Betrachtungszeitraum abgebildet werden. „Diese Szenarien dienen der Analyse und Illustration von Wirkungen und basieren dabei auf verfügbaren historischen Daten und Experteneinschätzungen. Berechnet werden jeweils auch zwei Varianten. Variante 1 geht von einem kalten Winter und dadurch einem Jahresverbrauch von 85 TWh aus, Variante 2 von einem sehr kalten Winter mit 89 TWh Verbrauch.“, erläutert Alfons Haber die Basis der Berechnungen. Zusätzlich wird die Aufbringung sowie die Speichermenge berücksichtigt. Weitere Aspekte wie Gasverbrauchssteigerungen bzw. -reduktionen in 88 Branchen, Preiseffekte usw. können ebenfalls einbezogen werden. Die Berechnungen können helfen, zeitgerecht schwierige Situationen zu erkennen und entsprechend Maßnahmen einzuleiten. Eines ist auf jeden Fall klar: Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit steht weiterhin im Mittelpunkt des Interesses. „Daran hat sich auch für das heurige Jahr nichts geändert – die sichere Versorgung mit Strom und Gas zu gewährleisten muss auf der Agenda aller Verantwortlichen weiterhin ganz oben bleiben.“, betont Alfons Haber.
Neue Aufgaben bei der Energieeffizienz
Mitte des Jahres 2023 ist das neue Energieeffizienzgesetz in Kraft getreten und stellt einen essenziellen Baustein für die aktive Gestaltung der Energiewende, für die weiter Verbesserung der Versorgungssicherheit und die Verringerung von Abhängigkeiten dar. Mit diesem Gesetz ist die E-Control zur nationalen Energieeffizienzbehörde ernannt worden und damit für das Monitoring und die Evaluierung der Energieeffizienzziele verantwortlich. „Die Monitoringstelle hat vergangenes Jahr die operative Tätigkeit vollumfänglich aufgenommen und erste Meilensteine gesetzt. Dazu zählen drei Verordnungen, die Beauftragung der elektronischen Meldeplattform und die Einrichtung diverser Tools und Dokumente, damit die Marktteilnehmer:innen ihren Verpflichtungen nachkommen können, wie etwa die Meldung von großen Unternehmen und Audits sowie die Registrierung von Energiedienstleistern.“, erläutert Alfons Haber die wichtigsten Tätigkeiten 2023. Im Februar 2024 hat die E-Control auch bereits den ersten Fortschrittsbericht veröffentlicht, der auf der Homepage der Monitoringstelle abgerufen werden kann. Schwerpunkte der Monitoringstelle im Jahr 2024 werden unter anderem die Absatzmeldung der Energieversorger, die Erstellung der Liste der Beratungsstellen, weiteres Berichtswesen sowie verschiedene Datenaufbereitungen sein. Zudem müssen die ersten Elemente aus der neuen Energieeffizienz-Richtlinie implementiert werden.
Stabile Netze sind die Basis
Im Jahr 2023 ist eine neue Regulierungssystematik für Stromverteilernetzbetreiber beschlossen worden, die seit 1. Jänner 2024 Gültigkeit hat. „Dabei ist es gelungen, durch eine flexible Ausgestaltung einzelner Punkte die Erwartung kommender Entwicklungen vorwegzunehmen, diesen Rechnung zu tragen und dabei zugleich Stabilität und Planungssicherheit für die Netzbetreiber zu schaffen.“, betont Haber. Für die Gasverteilernetzbetreiber und die Übertragungsnetzbetreiber gilt weiterhin die Stabilität der laufenden Regulierungsperiode, die als solide Grundlage für Investitionen und Netzbetrieb dient.
Netzanschluss für PV forciert
Die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Netze zu schaffen ist eine wichtige Tätigkeit der E-Control. Bei den Photovoltaikanlagen ist seit dem Jahr 2022 ein regelrechter Boom zu erkennen, der sich 2023 fortgesetzt hat. Das hat nicht nur die Netze, sondern auch die Netzbetreiber vor große Herausforderungen gestellt. „Zur Bewältigung dieser hat die E-Control im Jahr 2023 einen Aktionsplan Netzanschluss entwickelt, der eine Reihe von Maßnahmen für eine raschere Umsetzung von Netzanschlüssen vorsieht. Er stellt dabei die zugrundeliegenden Prozesse dar, identifiziert Schlüsselstellen und schlägt Aktionen vor, die sowohl kurzfristig als auch langfristig umgesetzt werden können. Dadurch soll gewährleistet werden, dass Photovoltaikanlagen rascher und deutlich einfacher ans Netz angeschlossen werden. Auch ein laufendes Monitoring wurde dazu eingerichtet.“, erläutert Haber.
Trend zu Photovoltaik hält an
Mittels quartalsweiser Erhebungen bei 16 großen Verteilernetzbetreibern (VNB) wird der aktuelle Status und der Fortschritt des Ausbaus und der Integration der Erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen erfasst. Diese 16 VNB decken über 85% der Zählpunkte ab. Zusätzlich finden diese Erhebungen bei weiteren 44 Verteilernetzbetreibern jährlich statt. Die jährlichen Erhebungen bei 60 VNB repräsentieren 98% der Zählpunkte. „Damit haben wir zwar kein 100% vollständiges Bild, aber doch ein sehr ausführliches.“, so Haber. Und er zitiert aus dem Monitoringbericht: „Der Trend zum Ausbau von Photovoltaikanlagen hält weiterhin an. Verfügbare Daten gibt es derzeit zwar nur von den 16 großen VNB, aber diese sprechen eine klare Sprache. So wurden im ersten Halbjahr 2023 pro Quartal jeweils PV-Anlagen von über 500 MW installiert. In Q3 und Q4 2023 sehen wir sogar einen Zubau von über 600 MW pro Quartal. Der Zubau 2023 hat bei Photovoltaik daher schon im Herbst die jährlichen durchschnittlichen Ausbauziele des EAG überschritten, im gesamten Jahr 2023 sogar über das Doppelte.“
Über 160.000 Anträge für PV-Anlagen im Jahr 2023
Die höchste Anzahl an Anträgen bei den erhobenen Netzbetreibern gab es im Jahr 2023 in Niederösterreich mit fast 37.000 Anträgen, dicht gefolgt von der Steiermark mit rund 35.000 Anträgen und Oberösterreich mit über 31.000 Anträgen. Der Großteil der Anträge konnte ohne Einschränkung zugesagt werden. Die größten Anteile an eingeschränkten Zusagen sind in der Steiermark mit 39%, gefolgt von Oberösterreich und Kärnten mit je ca. 37%, zu finden.
Neues Gesetz, neue Aufgaben, viele Vorteile für Alle
Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG), das – sollte alles nach Plan laufen – noch vor dem Sommer beschlossen werden soll, ist ein wichtiger Meilenstein für das Gelingen der Energiesystemwende. Die inhaltlichen Schwerpunkte bilden dabei Endkund:innenrechte, dezentrale Versorgungskonzepte, Netzbetrieb, Entgelte und Versorgungssicherheit. „Alles Bereiche, die von großer Wichtigkeit für eine sichere, wettbewerbsfähige und leistbare Energiezukunft sind. Eine rasche Umsetzung des Gesetzes ist dringend notwendig. Hier gilt es, keine weitere Zeit zu verlieren.“, so Alfons Haber abschließend.
[1] MARKET Institut, Österreichische Bevölkerung ab 18 Jahre, Sample 1.000, Zeitraum März 2024
Dr. Wolfgang Urbantschitsch, LL.M, Vorstand E-Control
Prof. DI Dr. Alfons Haber, MBA, Vorstand E-Control
Pressegespräche der Vorjahre
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