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Smart Meter: zur optimalen Nutzung jetzt für Opt-In entscheiden!

Aus unserem aktuell veröffentlichten Smart Meter-Monitoringbericht geht hervor, dass Ende 2023 von den insgesamt rund 6,64 Millionen betroffenen Zählpunkten 5,66 Millionen mit einem intelligenten Messgerät ausgestattet waren. Das entspricht einem Ausrollungsgrad von 85,20% Smart Meter gesamt. Von insgesamt 118 Verteilernetzbetreibern haben 34 das Ausrollungsziel bereits erreicht. Darunter sind auch kleinere und mittlere Netzbetreiber. Von den größeren Verteilernetzbetreibern hatten die Netz Burgenland, die Netz Oberösterreich und die Netz Niederösterreich das Ziel schon vor 2023 erreicht.

Allerdings sehen wir auch gegenteilige Ergebnisse. So haben 16 Netzbetreiber das Ziel von 2022 mit einer Ausrollungsrate von 40% mit Ende 2023 immer noch nicht erfüllt. Wir gehen aber trotzdem davon aus, dass es bis zum Ende des heurigen Jahres 95% Smart Meter in Österreich sein werden.

Noch mehr Nutzen möglich

Die große Mehrheit der Kund:innen belässt das intelligente Messgerät in der Standardkonfiguration. Das heißt, 4,45 Millionen Netzbenutzer:innen haben einen Smart Meter, der einmal täglich den Tagesverbrauch des Vortages an den Verteilernetzbetreiber übermittelt. Dieser Wert wird in weiterer Folge im Smart Meter-Kundenwebportal des Verteilernetzbetreibers, spätestens am Folgetag der Messung, angezeigt. Das wiederum bedeutet, dass diese Kund:innen keine Möglichkeit haben, den Smart Meter beziehungsweise die eigentlich verfügbaren Daten auf 1/4h-Basis für sich zu nutzen. Dafür wäre ein sogenanntes Opt-In notwendig, für das sich die Netzbenutzer:innen aktiv entscheiden müssen.

Im Vergleich zum Vorjahr haben diese aktiven Nutzer:innen aber immerhin um 200.000 zugenommen. Bei etwa 600.000 installierten Smart Metern, das sind 11,6%, haben sich die Kund:innen für eine Auslesung und Übertragung von Viertelstundenwerten an den Verteilernetzbetreiber entschieden. Durch das Wissen über den eigenen Stromverbrauch in kleineren Zeitfenstern kann das eigene Verbrauchsverhalten kontrolliert werden, Maßnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs gesetzt und Kosten minimiert werden. Aber nicht nur das: es ist auch eine Voraussetzung dafür, um zum Beispiel mit einer Photovoltaikanlage selbst Strom zu produzieren und ins Netz einzuspeisen oder an einer Energiegemeinschaft teilzunehmen.

Aufholbedarf beim Wissen

Dass es nicht noch mehr Kund:innen gibt, die sich aktiv für eine Opt-In Variante beim intelligenten Messgerät entscheiden, könnte auch daran liegen, dass vielen gar nicht bewusst ist, dass sie über einen Smart Meter verfügen. Bei einer von uns im Oktober durchgeführten repräsentativen Befragung gab nur ein Drittel an, über einen Smart Meter zu verfügen. Was natürlich nicht der Realität entspricht. Hier könnten die Netzbetreiber mit ihren Kund:innen durchaus noch intensiver kommunizieren.[1] 

Und die Befragten haben auch bestätigt, dass sie durchaus Interesse an mehr Informationen zum Energieverbrauch hätten. So gaben gut 60 Prozent an, aktuell an mehr Informationen zu ihrem eigenen Energieverbrauch interessiert zu sein. Und nicht nur das. Knapp die Hälfte der Befragten (47%) gab auch an, an einem zeitabhängigen Stromtarif interessiert zu sein und ebenfalls 50% kann sich eine automatisierte Nutzung von Haushalts- und Elektrogeräten prinzipiell vorstellen. Das sind Chancen auch für den Netzbetreiber, die zur besseren Steuerung und Auslastung des Netzes durchaus beitragen könnten. Allerdings gilt hier, wie bereits erwähnt, dass für derartige Nutzungsmöglichkeiten eine Opt-In-Variante beim Smart Meter unerlässlich ist.

Abb.: Interesse an automatisierter Nutzung von Geräten; Quelle:

Abb.: Interesse an automatisierter Nutzung von Geräten; Quelle: Market Marktforschungsinstitut  vergrößern

Bisher erhalten Konsument:innen die Stromrechnungen einmal im Jahr. Wir sehen an unserer Schlichtungsstelle nach wie vor, dass es dadurch sehr oft zu Problemen kommt, da die Kund:innen mit zum Teil hohen Nachzahlungen konfrontiert werden können. Eine monatliche Rechnung könnte hier sehr einfach Abhilfe schaffen. So hätten die Konsument:innen ihre Kosten regelmäßig genau im Blick, und das auf Grundlage von jederzeit einsehbaren Zählwerten. Viele verwechseln nämlich die monatlichen Teilzahlungsbeträgen mit Rechnungen. Das ist aber definitiv etwas anderes. Und er erläutert, dass eine monatliche Stromabrechnung knapp die Hälfte der Befragten (47%) durchaus ansprechen würde.

Energiegemeinschaften immer beliebter

Eine Teilnahme an einer Energiegemeinschaft ist ohne einen Smart Meter nicht möglich. Mitte 2024 gab es bereits 4.296 Energiegemeinschaften (davon 1.650 Erneuerbare-Energiegemeinschaften, 234 Bürgerenergiegemeinschaften und 2.412 Gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen).

Der neue Smart Meter-Monitoringbericht ist auf unserer Website unter folgendem Link abrufbar: https://www.e-control.at/publikationen/publikationen-strom/berichte


[1] Repräsentative Befragung der österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren, n= 1.000, Hybrid-Befragung, Market Marktforschungsinstitut