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Konsumentenschutz während der COVID-19 Pandemie 

Wie bereits in den letzten Newslettern berichtet, wurde in diesem Frühjahr aufgrund einer freiwilligen Vereinbarung zwischen dem zuständigen Ministerium und der Energiebranche vorläufig auf Abschaltungen bei Zahlungsschwierigkeiten weitgehend verzichtet. Auch in Zeiten der COVID-19 Pandemie sollte sich die Bevölkerung auf eine gesicherte Versorgung mit Strom und Gas verlassen können.

Um die Versorgungssituation der Kundinnen und Kunden weiter beobachten zu können, fragen wir auch nach dem Auslaufen der Vereinbarung monatlich besonders wichtige Kennzahlen bei den Energieversorgern und Netzbetreibern ab. Im Zeitraum von Juli bis September 2020 ist die Anzahl der durchgeführten Abschaltungen von Strom bzw. Gasanschlüssen kontinuierlich wieder angestiegen. Im September befanden sie sich in etwa auf dem Niveau der Vorjahre: im Strombereich wurden im September 2.367 KundInnen aufgrund von Zahlungsverzug vom Netz genommen, im Gasbereich 463.

Die Grundversorgung, die eine Abschaltung verhindern kann, wurde hingegen nur sehr selten in Anspruch genommen, ebenso wie der Einsatz von Prepayment-Zählern – also Vorauszahlungszählern – nur selten zu verzeichnen war. Dies könnte daran liegen, dass nach wie vor viele Kundinnen und Kunden über diese Möglichkeiten nicht Bescheid wissen.

Ein wichtiger Hinweis an all jene, die Zahlungsschwierigkeiten haben: Melden Sie sich bitte bei Ihrem Energielieferanten und/oder Netzbetreiber, gemeinsam wird dann nach einer Lösung, etwa in Form eines Ratenplans, gesucht.

Blick zurück ins Jahr 2019

Nicht nur während der aktuellen Pandemie haben manche Haushalte Probleme bei der Begleichung ihrer Energierechnungen. Daher beobachten wir kontinuierlich die Entwicklung von letzten Mahnungen, Abschaltungen und anderen wichtigen Indikatoren.

Die Zahl der Abschaltungen belief sich im Jahr 2019 bei Strom auf 32.896, das entspricht 0,65% der Haushalte, was auch im internationalen Vergleich eine sehr niedrige Abschaltrate darstellt. Im Vergleich zu 2018 stieg diese Rate aber um 12,9%, wenn auch auf recht niedrigem Niveau.  

Im Gasbereich ist die Situation sehr ähnlich: 2019 wurde 8.140, oder 0,67% der Haushalte das Gas gesperrt, wobei auch hier ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. 

Laut einer Erhebung der EU über die Lebensbedingungen der Privathaushalte in der Europäischen Union (EU SILC) können sich in Österreich 1,8% der Bevölkerung keine angemessen warme Wohnung leisten, 2,4% verzeichnen Zahlungsrückstände bei Versorgern und gar 9,4% müssen in einer Wohnung mit Schimmel leben.