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Aktuelle Umfrage zum Laden von E-Autos: Information zu Ladenetz und zu Preisen besonders gefragt

Bereits zum dritten Mal ließen wir über den Jahreswechsel 2023/2024 die Sicht der Autofahrer:innen auf die E-Mobilität [1] erheben. Dabei wurden wieder getrennt zwei Zielgruppen befragt. Zum einen Personen, die bereits regelmäßig ein Elektrofahrzeug fahren. Und zum anderen potenzielle E-Mobilisten, also Personen, die sich schon einmal mit dem Thema befasst haben.

Der Anteil an Autofahrerinnen und Autofahrern in Österreich, die sich zumindest schon einmal mit dem Gedanken befasst haben, ein elektrisches Auto anzuschaffen ist nicht signifikant von 29% im Jahr 2020 auf jetzt 27% zurückgegangen. 15% geben an, dies in den kommenden zwei Jahren tatsächlich in die Tat umzusetzen, nach 17% im Jahr 2021 und ebenfalls 15% im Jahr 2020.

Unverändert sind die hohen Anschaffungskosten weiterhin der mit Abstand wichtigste Grund, der gegen den Kauf eines E-Autos spricht. An zweiter Stelle rangiert hier weiterhin die vermutete zu geringe Reichweite (siehe Abb).

Das Netz ist wichtiger als der Preis – Stromherkunft weiter nicht interessant

Während noch nicht aktive, aber potenzielle E-Autofahrer:innen bei den als besonders wichtig empfundenen Informationen in Sachen Laden an erster Stelle den Preis nennen, haben aktive E-Mobilist:innen ihre Ladekarte(n) – mit knapp 90% die mit großem Abstand am häufigsten genutzte Art der Bezahlung – vor allem nach dem jeweils mit einer Ladekarte verbundenen Netz an Ladestationen und nur an zweiter Stelle nach dem angebotenen Preis ausgewählt. Vergleichbar wenig interessant ist für beiden Gruppen die Herkunft des Stroms.

Noch immer geben lediglich rund ein Drittel der aktiven E-Mobilist:innen an, die Ladekosten vor Beginn eines Ladevorgangs an öffentlich zugänglichen Ladestellen „ziemlich genau“ zu kennen. Im Vergleich zu so ziemlich allen anderen Gütern des täglichen Bedarfs ist das natürlich immer noch ein unhaltbar geringer Anteil.

Angebotsentwicklung entspricht nur zum Teil den Wünschen der Kund:innen

Die angebotsseitige Entwicklung entspricht bislang nur zu einem Teil den Erwartungen der aktiven E-Mobilist:innen. Eine der deutlichsten Veränderungen innerhalb der letzten beiden Jahre zeigt sich nämlich bei der bevorzugt in Anspruch genommenen Ladeleistung, also der Frage, wie schnell geladen werden soll. Und hier ist gewissermaßen eine U-Entwicklung festzustellen. Einerseits ist der Wunsch nach Ultraschnellladen (> 150 kWh) massiv angestiegen, gleichzeitig aber auch jener nach geringer Ladeleistung (bis 11 kW). Die mittleren Angebote (Beschleunigtes Laden 11 – 49 kW bzw. Schnellladen 50 – 149 kW) haben entsprechend an Attraktivität verloren (siehe Abb.).

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Quelle: E-Control Ladestellenverzeichnis

Quelle: E-Control Ladestellenverzeichnis vergrößern

Betrachtet man den Ausbau der Ladepunkte nach Leistung, so wird hier zwar massiv ins Ultraschnellladen investiert, das ebenfalls von den E-Mobilist:innen nachgefragte Laden mit niedriger Leistung fällt im Vergleich jedoch zunehmend zurück. Dabei ist dies vor allem für urbane E-Autofahrer:innen wichtig, die keine Lademöglichkeiten zu Hause – etwa in Mehrparteienhäusern – haben und langsames, günstiges Laden im öffentlichen Raum dringend benötigen würde.

Flächendeckenden Nutzung der Ladekartenoption

Neun von zehn Fahrer:innen von E-PKW laden an öffentlich zugänglichen Ladestationen mit einer Ladekarte (Abb.4), haben also für das Laden einen dauerhaften Vertrag mit einem oder in den meisten Fällen sogar mehreren Anbietern von Ladedienstleistung. Dieser Anteil hat in den letzten vier Jahren gewaltig zugenommen, sodass man beinahe von einer flächendeckenden Nutzung der Ladekartenoption sprechen kann. Gleichzeitig hat Gratis-Laden weiter deutlich abgenommen, was schlicht an einem Rückgang dieser Angebote liegen dürfte, da v.a. diverse Supermärkte ihr bisheriges Angebot nun doch auf kostenpflichtig umgestellt haben. Das Laden ohne Ladevertrag, also durch Direktzahlung (ad-hoc-Laden) verharrt weiter auf sehr niedrigem Niveau. 

Neuer Erklärfilm

Apropos Informationen. Wir haben in diesen Tagen zusammen mit dem Klimaschutzministerium auch einen neuen Erklärfilm produziert, der in knapp drei Minuten erklärt, welche Möglichkeiten man beim Laden von E-Autos hat und zeigt, dass das alles gar nicht so kompliziert ist. Der neue Videoclip ist ab jetzt auf den Social Media-Kanälen und unserer Website zu finden. 

Surftipps

Ladestellenverzeichnis:     www.ladestellen.at 
Lade-Tarifkalkulator:           www.ladetarif.at

Erklärfilm E-Laden:             https://www.e-control.at/erklarfilme

Quartalsbericht Ladestellenverzeichnis:
https://www.e-control.at/publikationen/quartalsberichte-ladestellenverzeichnis

Das Webinar „Wie lädt Österreich? Der Blick der Verbraucher:innen aufs Laden bei der E-Mobilität“ mit Daniel Hantigk, Projektleiter Mobilitätsrechner der E-Control, vom 27.6.2024 ist auf unserer Website zu finden unter www.e-control.at/aktuelles-webinar


[1] Repräsentative Online-Befragung (18.12. 2023 bis 17.01.2024) durch Public Opinion Strategies, Zielgruppe: Aktive E-Mobilisten 1.000 Befragte, maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,1%; Zielgruppe: potenzielle E-Mobilisten 1.788 Befragte, maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 2,3%