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Wie geht es mit den Strom- und Gaspreisen weiter?

Preise 2022 im Aufwärtstrend…..

Konsument:innen und Industriekunden sahen sich 2022 mit steigenden und sehr volatilen Energiepreisen konfrontiert. Die Haushaltsenergiepreise für bestehende Verträge wurden dabei noch durch längerfristige Beschaffungsstrategien der Versorger gedämpft, jene für Neukund:innen stiegen insbesondere im dritten Quartal 2022 rasant an. Dies spiegelte eine noch nie dagewesene Entwicklung auf den Großhandelsmärkten für Strom und Gas wider, die 2022 für ein insgesamt erhöhtes Preisniveau mit einigen beispiellosen Preisspitzen sorgte. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass 74 Prozent der Verbraucher:innen im letzten Jahr von einer Strom- oder Gaspreiserhöhung betroffen waren.

Abb. Preiserhöhung im letzten Jahr; 1: Quelle: Peter Hajek Public Opinion Strategies

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….jetzt sinken sie wieder

Seit Herbst 2022 haben sich sowohl Strom- als auch Gaspreise an den Großhandelsmärkten langsam, aber kontinuierlich nach unten bewegt. Dies hängt einerseits mit den europäisch implementierten Maßnahmen (etwa zur Speicherbefüllung und Gasquellendiversifizierung) zusammen, aber auch mit einem relativ milden Winter und einer gedämpften weltwirtschaftlichen Entwicklung.

Abb. 2: Entwicklung der Energiepreise für Haushalte Strom; Quelle: E-Control

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Abb. 3: Entwicklung der Energiepreise für Haushalte Gas; Quelle: E-Control

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Die etwas ruhigeren Großhandelsmärkte zeigen jedoch einen differenzierten Ausblick auf die Preise. Der Gaspreis für zukünftige Lieferungen zeigt noch bis Ende 2024 ein Niveau von 50-60 €/MWh. Danach sollten u.a. zusätzliche Flüssiggasprojekte weltweit zu einem höheren Angebot und damit weiter sinkenden Preisen führen. Strom für den Winter 2023/24 kostet am Großhandel derzeit zwischen 140 und 180 €/MWh mit leicht sinkender Tendenz in den folgenden Jahren. Unsicherheit besteht hier vor allem in Hinblick auf die Erzeugung aus Atomkraftwerken in Europa. Um auch langfristig ein niedrigeres Preisniveau zu bekommen, wird das Erreichen der Erneuerbaren-Ausbau-Ziele ein zentrales Element sein. 

Da Energieunternehmen ihre Mengen üblicherweise ein bis zwei Jahre im Voraus einkaufen, kommt die Preisreduktion auf den Großhandelsmärkten nun langsam bei den Endkund:innen an. Während es im Jänner 2023 somit noch zu Preiserhöhungen für Haushalte kam, haben inzwischen einige größere Unternehmen für das 2. Quartal erwartungsgemäß angekündigt, die Preise nicht mehr weiter zu erhöhen oder sogar wieder leicht zu senken. Wir gehen davon aus, dass hier noch viele weitere Unternehmen ihre Preise nach unten anpassen werden.

Momentan zahlt es sich besonders aus, regelmäßig einen Blick in unseren Tarifkalkulator zu werfen und Angebote zu vergleichen.