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Die Pläne unseres neuen Vorstandsduos

Dr. Wolfgang Urbantschitsch, LL.M und Prof. DI Dr. Alfons Haber, MBA (v.l.)

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Ende März nahm unser neues Vorstandsduo seine Tätigkeit auf. Wolfgang Urbantschitsch (51) war bereits die letzten fünf Jahre als Vorstand der E-Control tätig und leitet diese nun gemeinsam mit Alfons Haber (49). Die beiden Vorstände sind für fünf Jahre bestellt. 

Der gebürtige Kärntner Alfons Haber studierte Elektrotechnik-Wirtschaft und technische Wissenschaften in Graz. Von 2013 bis 2021 war er als Professor für Netz- und Systemintegration an der Hochschule Landshut sowie an der TU München tätig. Zusätzlich ist er Gründer von internationalen Beratungsunternehmen und seit 2011 allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Frühere Stationen seiner bisherigen beruflichen Laufbahn waren das Energieversorgungsunternehmen Kelag, die Plaut AG und die OMV – Austria Exploration & Production GmbH. Auch die E-Control kennt er bereits, war er doch sieben Jahre als Senior Experte in unserer Stromabteilung beschäftigt.

Der gebürtige Steirer Wolfgang Urbantschitsch studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Graz, Regensburg und am College of Europe in Brügge und ist seit 2016 als unser Vorstand bestellt. Wolfgang Urbantschitsch ist bereits seit der Gründung der E-Control im Jahr 2001 in der Regulierungsbehörde und leitete die Rechtsabteilung. Davor war Urbantschitsch als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verfassungsgerichtshof beschäftigt und in der Rechtsabteilung der Telekom-Control, der heutigen RTR (Rundfunk- und Telekomregulierungs-GmbH) tätig.

Die Pläne unseres neuen Vorstandsduos

Die Strom- und Gasmärkte haben sich in den letzten Jahren massiv verändert und werden dies weiterhin tun. Das bringt neue Aufgaben und Herausforderungen für uns als Regulierungsbehörde mit sich. Mit einer aktiven Regulierung sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, mit denen die zukünftige Energieversorgung weiterentwickelt und sichergestellt werden kann. Die nächsten fünf Jahre sind auch dafür entscheidend, das Ziel der 100%igen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien bis 2030 zu erreichen. 

Hier sind ein paar der Themen und Schwerpunkte, die in der fünfjährigen Funktionsperiode unseres neuen Vorstandsduos essenziell sein werden: 

Die E-Control hat sich in den vergangenen 20 Jahren als erste Anlaufstelle für Kundinnen und Kunden etabliert, wenn es um Fragen zu Strom oder Erdgas geht. Dies gilt es zu festigen und auszubauen. Die Fragestellungen in einer sich verändernden Energiewelt werden komplexer und bieten zunehmend mehr Erklärungsbedarf. Aktive Kundenbeteiligungen in Energiegemeinschaften kann es nur geben, wenn Konsumentinnen und Konsumenten über ihre Rechte und Möglichkeiten Bescheid wissen. Herausforderung dabei wird sein, dass die Kundinnen und Kunden auch weiterhin die Übersicht behalten können. 

Auch für unsere meistgenutzte Applikation, den Tarifkalkulator mit seinen mehr als 500.000 Besuchen im Jahr, stellen sich neue technische Herausforderungen – Stichwort dynamische Tarife, die es gilt, zeitnah umzusetzen. Auf der anderen Seite steht die Leistbarkeit von Energie, die nicht aus den Augen verloren werden darf. Das ist natürlich auch eine unserer Prioritäten, unter anderem bei den Netztarifen. 

Wir sorgen mit unseren Services dafür, dass es Transparenz auf den Strom- und Gasmärkten gibt. Im direkten Kontakt mit Kundinnen und Kunden bieten wir Hilfestellungen an, die sich seit Jahren bewährt haben. Sei dies mit der Schlichtungsstelle, mit Beratungen an der Hotline, bei Messen oder in Gemeinden vor Ort und vor allem mit Informationen, zum Beispiel zur Befreiung von den Ökostromkosten.

Transparenz für Kundinnen und Kunden – und zwar sowohl für private wie auch gewerbliche – war für uns schon immer ein zentrales Anliegen. Nun wird der Strom- und Gasmarkt mit fortschreitender Dezentralisierung und den vielen, durchaus positiven, neuen Möglichkeiten für Verbraucher und Verbraucherinnen, die künftig noch aktiver sein werden, nicht eben einfacher. Hier werden wir größte Anstrengungen unternehmen, damit die Balance zwischen umfassender Information und Verständlichkeit gewährleistet ist. Wir werden künftig zum einen die Informationsaktivitäten der Marktteilnehmer im Blick haben und zum anderen weiterhin selbst aktiv bleiben. Sei es bei der Strom- und der Gaskennzeichnung, sei es beim Thema Rechnungen oder der Preistransparenz bei der Ladeinfrastruktur für die boomende E-Mobilität.

Gesetze sind Grundlage unserer Arbeit und einige neue Gesetze stehen derzeit vor der Umsetzung, weitere kommen in naher Zukunft dazu. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), mithilfe dessen das 100%-Strom aus Erneuerbaren-Ziel bis 2030 realisiert werden soll, wird gerade im Parlament diskutiert und ein neues Energieeffizienzgesetz ist in Ausarbeitung. 

Der Wettbewerb am Strom- und Gasmarkt in Österreich ist weiterhin eines unserer zentralen Anliegen. Dieser ist den letzten Jahren immer mehr in Bewegung gekommen und es gilt, ihn weiter auszubauen. Durch die im EAG vorgesehenen Energiegemeinschaften wird es hier zu einem neuerlichen Aufschwung kommen. 

Das Thema Versorgungssicherheit steht weiterhin ganz oben auf unserer Agenda. Wir werden uns in den nächsten Jahren intensiv damit beschäftigen, was zu tun ist, damit wir uns auch künftig auf die sichere Versorgung mit Energie verlassen können. 

Auch wird die neue Netztarifstruktur noch transparenter werden. Die zahlreichen Änderungen, die es in den letzten 20 Jahren im Energiemarkt gegeben hat, müssen sich auch in der künftigen Struktur der Netztarife wiederfinden. Wir haben diese Entwicklungen bereits vor Jahren erkannt und beschäftigen uns seit Langem mit der Umgestaltung der Netzentgeltstruktur für den Strombereich. 

Zudem muss in Zukunft auch der Gasmarkt erneuerbar und grün und das Potenzial von Wasserstoff genutzt werden.