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Strom- und Gasnetzentgelte 2021

Die Netzentgelte für Strom und Gas für das Jahr 2021 wurden Ende letzten Jahres von der Regulierungskommission der E-Control beschlossen. Die Stromnetzentgelte haben sich für 2021 im österreichschnitt ansteigend entwickelt, regional gibt es allerdings unterschiedliche Veränderungen. Bei den Gasnetzentgelten gleichen sich Senkungen und Erhöhungen österreichweit im Wesentlichen aus. 

Stromnetzentgelte 2021

Die Netzentgelte für Strom haben sich mit Jänner 2021 erhöht. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt die Netzkostenerhöhung 4,4% und macht rund 10 €/Jahr aus. Allerdings zeigen sich regional durchaus unterschiedliche Veränderungen. Diese lassen sich im Wesentlichen auf eine unterschiedliche Investitionstätigkeit der Netzbetreiber für die Erneuerung des bestehenden Leitungsnetzes und Investitionen für neue Aufgaben, wie Smart Metering, sowie ein geringeres Mengenwachstum zurückführen.

Die Netzentgelte stiegen in fast allen Netzbereichen. Am stärksten ist der Anstieg in den Netzbereichen Graz und Burgenland mit 21,04 bzw. 20,24 €/Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh. Trotz dieser Erhöhung liegen diese Netzbereiche in der Nähe des österreichischen Durchschnitts. Den sich verteuernden Netzbereichen stehen nur Linz und Klagenfurt mit Senkungen von rund 1 Prozent gegenüber. 

Abb. 1: Im Schnitt steigen die Stromnetztarife für die Haushalte um 4,4 Prozent. Quelle: E-Control

Abb. 1: Im Schnitt steigen die Stromnetztarife für die Haushalte um 4,4 Prozent. Quelle: E-Control vergrößern

Die Stromrechnung besteht zu je rund einem Drittel aus folgenden Teilen: dem reinen Energiepreis, dem vom Standort abhängigen Netztarif sowie Steuern und Abgaben.

Abb. 2: Strompreiszusammensetzung Haushalt, Wien

Abb. 2: Strompreiszusammensetzung Haushalt, Wien; Quelle E-Control. vergrößern

 

Gasnetzentgelte 2021 

Die Gasnetzentgelte sind mit 1. Jänner 2021 für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt im Osten Österreichs und Kärnten gestiegen, in den restlichen Bundesländern sind sie gesunken. Je nach Bundesland machen die Netzentgelte ein Viertel bis ein Drittel der gesamten Gasrechnung aus, der Rest entfällt auf die Kosten für die Gaslieferung sowie Steuern und Abgaben. 

Abb. 3: Gaspreiszusammensetzung Haushalt, Wien

Abb. 3: Gaspreiszusammensetzung Haushalt, Wien; Quelle E-Control. vergrößern

 

Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden verteuern sich im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um zwei Prozent bzw. 6 Euro.

Höhere Gasnetzentgelte in Wien, Burgenland, Niederösterreich und Kärnten

Hintergrund für die steigenden Tarife im Osten Österreichs sind gestiegene Netzkosten. In Wien erhöhten sich die Netzentgelte um 5,8 Prozent, in Kärnten um 6,8 Prozent, in Niederösterreich um 6,4 Prozent und in Burgenland um 1,9 Prozent für einen gasbeheizten Haushalt.

Sinkende Gasnetzentgelte im Westen Österreichs sowie Oberösterreich und Steiermark

In den Bundesländern Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Salzburg sowie in der Steiermark sanken hingegen die Gasnetzentgelte, da hier der Gasmengenabsatz konstant hoch ist und die Netzkosten nicht gestiegen sind bzw. gesenkt wurden. Für einen durchschnittlichen Haushalt in Tirol, der mit Gas heizt, reduzierten sich die Netzentgelte seit Jänner um 3,3 Prozent, in Vorarlberg um 3,9 Prozent, in Salzburg um 3 Prozent, in Oberösterreich um 4,3 Prozent und in der Steiermark um 0,6 Prozent. In Tirol und Vorarlberg konnten die Kosten für die Kapazitätsbuchungen vom vorgelagerten deutschen Netzbetreiber reduziert werden. Oberösterreich, Salzburg und Steiermark konnten die Kosten der Netzbetreiber zum Vorjahr reduzieren. 

Abb. 4: Gasnetzentgelte für Musterkunden, Quelle: E-Control

Abb. 4: Gasnetzentgelte für Musterkunden, Quelle: E-Control vergrößern