Warum brauchen wir Smart Meter?

Seit einigen Jahren findet zum Schutz des Klimas eine Umstellung des gesamten Energiesystems statt. Mit der Energiewende soll die CO2-reiche Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen möglichst weit reduziert werden und stattdessen Erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Smart Meter sind ein wichtiger Baustein dieser Energiewende. Nur mit bestmöglichem Wissen und zuverlässigen Prognosen über die Verbrauchssituation können die Stromnetze dauerhaft stabil gehalten und überbordende Kosten vermieden werden.

Smart Meter sind ein wichtiger Baustein des Energiesystems der Zukunft.

Es ist noch nicht so lange her, da war die Welt der Stromversorgung und vor allem die der Stromnetze noch eine vergleichsweise einfache. Eine überschaubare Zahl an Kraftwerken, die aus Kohle, Gas oder Öl Strom zu genau steuerbaren Zeiten erzeugten, auf der einen Seite und auf der anderen Verbraucher, deren Verhalten sich über viele Jahrzehnte kaum veränderte und deren Stromverbrauch über den Tag hinweg daher leicht vorherzusagen war.

Beide Seiten haben sich inzwischen grundlegend verändert und werden dies in Zukunft noch stärker tun. Ein Großteil der Stromerzeugung findet nicht mehr in wenigen, zentralen Kraftwerken statt, sondern dezentral in Windkraft-, Photovoltaik- oder Wasserkraftanlagen. Deren Verfügbarkeit hängt stark von Wettereinflüssen ab und ist nur bedingt vorherseh- und steuerbar.

Dem steht vor allem bei den Haushalten ein ebenfalls verändertes Verbrauchsverhalten gegenüber. Schon längst gleicht ein Haushalt in seinem Stromverbrauchsverhalten nicht mehr dem anderen. Individuell werden hier Wärmepumpen eingesetzt, dort in Batterien gespeichert oder ein Elektroauto geladen. Aus heimischen Photovoltaikanlagen wird heute ins Netz eingespeist, morgen wieder der erzeugte Strom selbst verbraucht. Einfache Vorhersagen sind so kaum mehr möglich und diese Entwicklung steht erst am Anfang.

Unverändert aber ist die Zwangsläufigkeit, dass ins Stromnetz zu jeder Sekunde genau so viel Strom eingespeist werden muss, wie ihm entnommen wird. Das ist die Aufgabe der Netzbetreiber und um diese erfüllen zu können, reichen die alten Prognosemodelle nicht mehr aus. Zeitnahe Verbrauchsdaten sind notwendig, um die Netze zuverlässig stabil halten zu können.


Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos werden Daten an YouTube (Google LLC) übertragen. Lesen Sie dazu auch unsere Datenschutzhinweise.

Ein Jahr lang nicht auf das Girokonto schauen

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Girokonto, zahlen mit Bankomatkarte, haben Abbuchungen und Daueraufträge und erhalten Zahlungseingänge, wie Ihr Gehalt oder Steuerrückzahlungen, aber Sie könnten nur einmal im Jahr auf Ihren Kontostand schauen. Dazwischen würden Sie nicht erfahren, wie viel von Ihrem Konto ab- und wie viel eingeht.

Würde das dauerhaft gutgehen, ohne das Konto unversehens zu überziehen oder unnötig Geld schlecht verzinst dort liegen zu haben?

Würden wir uns trauen, ein Jahr lang ohne Verbrauchs- und Tankanzeige mit dem Auto zu fahren, wenn wir zudem beim Tanken an der Zapfsäule nicht sehen könnten, wie viel wir tanken?

Vermutlich würden wir bald irgendwann mit leerem Tank liegenbleiben oder beim Tanken würde der Sprit überlaufen.

So ginge es Stromnetzbetreibern, die keinen Einblick in das Verbrauchsverhalten der Kunden bekommen. Nur dass es beim Stromnetz weder einen Überziehungsrahmen noch einen Reservetank gibt. Beim Stromnetz hieße die Konsequenz: Blackout.

Die Alternative: teurer Netzausbau

Wenn die Netzbetreiber keinen Echtzeitblick auf den Stromverbrauch der meisten Verbraucher haben, bleibt als Alternative nur ein immer weiterer Ausbau der Netze, um für alle Eventualitäten Puffer zu haben. Dies wäre mit weiteren, hohen Investitionen verbunden, die sich letztlich bei allen Verbrauchern in Form höherer Netzentgelte bemerkbar machen würden.

Smart Meter dienen dem Nutzen der Allgemeinheit

Smart Meter ermöglichen eine neue Qualität und Quantität an Daten sowie zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten. So können mit Hilfe der intelligenten Stromzähler Verbrauchsspitzen geglättet und vorhandene Speicherkapazitäten besser eingesetzt werden. Smart Meter stellen für die Netzbetreiber wichtige Bausteine für die Energiesysteme der Zukunft dar. Durch smarte Technologien kann die steigende Menge dezentral erzeugter Energie, wie beispielsweise durch Photovoltaik oder Wind, volkswirtschaftlich optimiert in das Netz eingebunden werden. Die Stromnetze können mit smarten Technologien effizienter gemanagt werden.

So tragen Smart Meter dazu bei, dass die Versorgungssicherheit für Strom auf dem gewohnt hohen Niveau gehalten werden kann und gleichzeitig die Kosten für den sicheren Netzbetrieb und dessen Ausbau für alle möglichst stabil bleiben.