Zurück Weiterhin sehr hohe Versorgungszuverlässigkeit in Österreich
Die Verfügbarkeit der heimischen Stromversorgung lag 2014 bei 99,99 Prozent. Während des gesamten vergangenen Jahres betrug die durchschnittliche Dauer ungeplanter Stromausfälle, mit einer Dauer ab 3 Minuten, nur 33,26 Minuten. Diese ungeplanten Stromausfälle wurden etwa von Anlagenausfällen, atmosphärischen Einwirkungen wie Gewitter oder Stürme sowie Fremdeinwirkungen verursacht. Das besagt die von der der E-Control veröffentlichte Ausfall- und Störungsstatistik 2014. Im Vergleich zu 2013 ist die Dauer der kundengewichteten Stromausfälle (Zeit, in der ein Kunde im Durchschnitt keinen Strom hatte), nahezu gleich geblieben.
Im langjährigen Durchschnitt zeigen sich somit weiterhin sehr gute Werte. Im europäischen Vergleich liegt Österreich – wie bereits in den Jahren zuvor – im Spitzenbereich. So hatte im Jahr 2013 beispielsweise Frankreich eine Ausfallsdauer von 68,1 min/Jahr, Italien 42,27 min/Jahr, Schweden 70,77 min/Jahr, Tschechien 98,01 min/Jahr und Polen sogar 254,9 min/Jahr. Dazu muss jedoch angemerkt werden, dass es nicht immer vollständig aussagekräftig ist, die Zahlen alleine zu vergleichen. Vielmehr muss auch die Topographie der einzelnen Länder sowie die Erhebungsart einbezogen werden. In Österreich beispielsweise melden die Netzbetreiber Stromausfälle seit dem vergangenen Jahr bereits ab der ersten Sekunde – statt wie bisher ab einer Dauer von drei Minuten. Eine derart genaue Datenerhebung ist nicht in allen europäischen Ländern üblich.
Die durchschnittliche Dauer geplanter Stromversorgungsunterbrechungen etwa aufgrund von Wartungsarbeiten, die den Kunden vorher angekündigt wurden, betrug 2014 16,36 Minuten. Die gesamte Nicht-Verfügbarkeit durch Stromausfälle (also geplante und ungeplante Unterbrechungen zusammen) lag im vergangenen Jahr bei 49,62 Minuten. Die Versorgungszuverlässigkeit in Österreich kann damit wie in den vergangenen Jahren als sehr gut bewertet werden.
Das Jahr 2014 war ein sehr außergewöhnliches Jahr. Selten zuvor hat es derart viele regionale außergewöhnliche Ereignisse gegeben. Rechnet man diese Ereignisse zu allen anderen geplanten und ungeplanten Ereignissen hinzu, müsste man von einer kundengewichteten Nichtverfügbarkeit bei Strom von 67,74 Minuten pro Jahr ausgehen, was einen für Österreich ungewöhnlich hohen Wert darstellt. Die Zahl ist aber durchaus erklärbar. Die Ursache für die regionalen außergewöhnlichen Ereignisse, die zu Stromunterbrechungen geführt haben, liegt einerseits an den Schneestürmen in Teilen Kärntens zu Beginn des Jahres 2014. Diese richteten an Stromleitungen große Schäden an und konnten aufgrund der Schneemengen tagelang nicht beseitigt werden. Zudem hat es regional in der Steiermark und Kärnten massive Vereisungen und schließlich im Laufe des Jahres noch zwei heftige Stürme gegeben, die uns als regional außergewöhnliche Ereignisse seitens der Netzbetreiber gemeldet wurden.
Seit dem Berichtsjahr 2012 verwendet die E-Control den international anerkannten kundengewichteten Indikator SAIDI als maßgeblichen Wert. Dieser Wert stellt den Kunden in den Mittelpunkt. Die Ausfallsdauer bezieht sich darauf, wie lange ein Kunde im Durchschnitt keinen Strom hatte.