Zurück Ökostrom 2015: Wind und Sonne auf Höhenflug
Der Anteil des mit staatlichen Mitteln geförderten Ökostroms an der Abgabe an Endverbraucher ist in Österreich 2015 im Vergleich zu 2014 erneut gestiegen. Das geht aus unserem neuen Ökostrombericht hervor. Der Anteil des geförderten Ökostroms hat sich im vergangenen Jahr auf 15,9 Prozent bzw. 9.168 Gigawattstunden (GWh) erhöht. 2014 lag der Anteil bei 14,5 Prozent bzw. 8.199 GWh. Gefördert werden bestimmte Ökostromanlagen mittels staatlich garantierter Einspeisetarife, also fixen Abnahmepreisen für den Strom.
Die größten Steigerungen bei der mit Fördermitteln unterstützen Ökostromerzeugung gab es 2015 bei Strom aus Wind und Sonne. Die Stromerzeugung aus Windkraft stieg um 26 Prozent auf 4.592 GWh, die Stromproduktion aus Photovoltaik erhöhte sich um 24 Prozent auf 437 GWh und jene der festen Biomasse um fünf Prozent auf 2.043 GWh. Die abgenommenen Strommengen erhöhten sich bei der Windkraft um 952 GWh, bei fester Biomasse um 102 GWh und bei Photovoltaik um 85 GWh. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren reduzierte sich der abgenommene Strom aus Kleinwasserkraft um zwölf Prozent von 1.703 GWh 2014 auf 1.519 GWh im Jahr 2015.
Die größten Zuwächse bei mit Fördermitteln unterstützten Ökostromtechnologien von 2014 auf 2015 im Überblick:
Bei der Zahl der installierten Anlagen, die nach dem Ökostromgesetz gefördert werden, lag erneut die Photovoltaik vorne. Im vergangenen Jahr legten die Photovoltaikanlagen um acht Prozent zu, von 17.597 Photovoltaikanlagen auf 19.021 Anlagen. Windkraftanlagen gab es um 6 Prozent mehr (Anstieg von 375 auf 399 Anlagen/Parks). In absoluten Zahlen betrachtet gab es somit den größten Zuwachs im Bereich der Photovoltaik. 1.424 der gesamten 1.502 im vergangenen Jahr zusätzlich installierten Ökostromanlagen waren Photovoltaikanlagen. Die installierte Leistung innerhalb der Technologieklassen wuchs im Bereich der Photovoltaik 2015 um 21 Prozent, bei der Windkraft waren es 19 Prozent.
Von 2014 auf 2015 erhöhten sich die Ökostromförderkosten für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden um ein Viertel von 82 Euro pro Jahr auf 103 Euro (jeweils inklusive Steuern). Heuer ist laut aktueller Prognose mit einem Anstieg auf 120 Euro brutto zu rechnen.
Österreich verfügt traditionell über einen hohen Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung. 2015 lag dieser nach ersten Auswertungen bei insgesamt 74 Prozent des energetischen Endverbrauchs bei Strom. Dieser Anteil umfasst den gesamten Ökostrom, also sowohl den im Ökostrombericht erfassten Ökostrom, der mit Fördermitteln unterstützt wurde, als auch Ökostrom ohne Förderungen, wie etwa Strom aus großen Wasserkraftwerken.